Wegen Legionellen

Fünf Menschen mussten im Ländle ins Krankenhaus

Vorarlberg
08.01.2025 12:55

In Vorarlberg kommt es derzeit zu einer Häufung von Infektionen mit Legionellen. Die Ursache konnte bislang nicht eruiert werden. Ein Patient musste sogar in die Klinik in Innsbruck verlegt werden.  

Seit einigen Tagen kommt es in Vorarlberg zu gehäuften Fällen von Infektionen mit Legionellen. Legionellen sind Umweltkeime, deren Lebensraum Wasser ist und die häufig Lungenentzündungen verursachen.

Fünf Menschen mit entsprechenden Infektionen mussten in den Landeskrankenhäusern behandelt werden, drei davon auf der Intensivstation. Ein Patient musste sogar in die Universitätsklinik Innsbruck verlegt werden, dort wird der Mann ebenfalls auf der Intensivstation betreut.

Wie viele Personen in Vorarlberg nun tatsächlich an Legionellen erkrankt sind, ist derzeit noch unklar, wird aber gerade durch die Bezirkshauptmannschaft erhoben, wie Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher bestätigt. Grabher meinte auch, dass eine derartige Häufung von Krankheitsfällen ungewöhnlich sei.  

Lungenentzündungen
Legionellen sind Bakterien, die schwere Lungenentzündungen verursachen können. Es gibt zwei Krankheitsbilder: Patienten können an einer schweren Lungenentzündung mit grippeähnlichen Symptomen leiden (Legionärskrankheit) oder nur unter leichten grippeartigen Symptomen ohne Lungenentzündung leiden (Pontiac-Fieber). Die weltweit verbreiteten Umweltkeime sind natürlicher Bestandteil von feuchten Biotopen und Gewässern. Auch in technischen Wassersystemen, etwa Trinkwasserinstallationen, Rückkühlwerken und Kläranlagen, kommen sie vor.

Die Bakterien vermehren sich am besten bei Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C. Oberhalb von 60 °C sterben sie ab, unterhalb von 20 °C vermehren sie sich kaum noch. In künstlichen Wassersystemen wie Wasserleitungen in Gebäuden finden die Erreger bei entsprechenden Temperaturen gute Wachstumsbedingungen. 

Keine Mensch-zu-Mensch-Ansteckung
Die Erreger werden durch fein zerstäubtes, vernebeltes Wasser (Aerosole) übertragen. Die erregerhaltigen Aerosole können sich in der Luft verbreiten und eingeatmet werden. Mögliche Ansteckungsquellen sind Duschen, Whirlpools, Luftbefeuchter oder Wasserhähne sowie industrielle Anlagen wie Verdunstungskühlanlagen und Kläranlagen.

Beim Trinken von erregerhaltigem Wasser besteht in der Regel keine Infektionsgefahr, da die Legionellen von der Magensäure abgetötet werden. In seltenen Fällen erfolgt die Ansteckung, wenn kontaminiertes Wasser beim Verschlucken versehentlich in die Luftröhre gelangt. Von Mensch zu Mensch können Legionellen nicht übertragen werden. 

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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