„Krone“-Kommentar

Kickls kleiner roter Triumph

Kolumnen
17.12.2024 06:00

Alles ist möglich: Im ostdeutschen Bundesland Thüringen regiert nun die sogenannte Brombeer-Koalition aus schwarzer CDU, roter SPD und dunkelrotem prorussischem Bündnis Sahra Wagenknecht. Im Vergleich dazu müssten sich die Regierungsverhandlungen der heimischen Mitte-Parteien Türkis, Rot und Pink harmlos gestalten. Doch leider sind wesentliche Spieler noch immer mit Taktik, Ego oder/und Ideologie beschäftigt, wir müssen also weiter warten.

Franz Vranitzky hat nun in Österreich das Koalitionsspektrum erweitert. Zuletzt verabschiedete sich sogar der langjährige Bundeskanzler und SPÖ-Chef von der von ihm selbst erfundenen Doktrin, die FPÖ als Koalitionspartner auszuschließen. Die Mehrheitsverhältnisse hätten sich geändert. Daher muss man die Lage also neu bewerten. Aha.

Wir erinnern uns: Jörg Haider, im Vergleich zu Herbert Kickl ein fröhlicher Pragmatiker durch und durch, lag in Umfragen und an Wahlsonntagen auf Platz zwei oder drei, hätte also einen SPÖ-Kanzler in einer rot-blauen Regierung wählen können. Nun liegt die FPÖ politisch weiter rechts, seit der Nationalratswahl mit Kanzleranspruch auf Platz eins und das SPÖ-Gewissen hält eine Koalition plötzlich für möglich? An Macht retten, was noch zu retten ist? Diese rote Logik muss man nicht verstehen.

Mit der späten Kehrtwende Vranitzkys und jedem Tag ewiger Sesselkreis-Verhandlungen statt einer Regierung rückt ein Kanzler Herbert Kickl näher. Alles wird auf einmal möglich.

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