Mercedes-Pilot George Russell hat sich den Sieg im Formel-1-Grand-Prix von Las Vegas vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton gesichert. Den großen Jackpot in der Glücksspielmetropole hat aber Red-Bull-Pilot Max Verstappen abgeräumt. Der Niederländer, der das Rennen auf dem fünften Platz beendete, sicherte sich seinen vierten WM-Titel in Folge. Sein Hauptkonkurrent Lando Norris fand kein Mittel mehr.
Max Verstappen ist zum vierten Mal nacheinander Formel-1-Weltmeister. Dem niederländischen Red-Bull-Piloten reichte beim Großen Preis von Las Vegas ein fünfter Platz, um den Titelgewinn vorzeitig zu fixieren. Verfolger Lando Norris fuhr im McLaren direkt hinter Verstappen über die Ziellinie. Über einen Doppelsieg beim Flutlicht-Spektakel in der Glücksspielmetropole in Nevada durfte sich Mercedes am Samstag (Ortszeit) freuen, George Russell triumphierte vor Lewis Hamilton.
Verstappen meldete sich überglücklich per Funk am Beginn einer langen Partynacht in der Casino-Hochburg. „Oh mein Gott, was für eine Saison. Vier Mal. Danke Leute, es war ein bisschen schwieriger als vergangenes Jahr“, sagte der 27-Jährige, bevor es via Limousine zu den Interviews ging.
Das Podest komplettierte Ferrari-Pilot Carlos Sainz, der knapp vor seinem Teamkollegen Charles Leclerc blieb. Für Russell war es der zweite Saisonsieg nach Spielberg.
Verstappen in einem erlesenen Kreis
Mit dem vierten Titelgewinn trat Verstappen in die Fußstapfen von Sebastian Vettel, dem Deutschen war dieses Kunststück beim österreichisch-britischen Rennstall von 2010 bis 2013 gelungen. Vier oder mehr Weltmeisterschaften holten in der Motorsport-Königsklasse bisher nur sechs Fahrer, neben Verstappen und Vettel auch Alain Prost (4), Juan Manuel Fangio (5) und die beiden Rekordchampions Michael Schumacher und Lewis Hamilton (je 7).
In den verbleibenden zwei Rennwochenenden in Katar (1. Dezember), wo auch der letzte Sprint des Jahres auf dem Programm steht, und Abu Dhabi (8. Dezember) geht es damit nur noch um den Gewinn der Konstrukteurswertung. In dieser holte Ferrari in Las Vegas auf, die Scuderia liegt nun 24 Punkte hinter McLaren. Red Bull Racing hat bereits einen Rückstand von 53. Zählern.
Pech für Gasly
Bei kalten Temperaturen auf dem schmutzigen Straßenkurs in der Wüste von Nevada war die Ausgangslage klar: Verstappen musste vor Norris ins Ziel kommen, um sich zum Weltmeister zu krönen. Die beiden WM-Rivalen gingen gemeinsam in der dritten Startreihe ins Rennen und begegneten sich zumindest kurz in der ersten Kurve, Verstappen verteidigte aber seinen fünften Platz ohne Probleme. An der Spitze behielt Russell seine Führung, dahinter ging Leclerc an Sainz und Alpine-Pilot Pierre Gasly, der sich im Qualifying sensationell Position 3 gesichert hatte, vorbei.
Vor den Augen internationaler Prominenz wehrte Russell wenig später einen Leclerc-Angriff ab. Dann ging der Reifenpoker los. Nach zehn von 50 Runden kämpften die Ferrari-Piloten mit dem starken Abbau ihrer Medium-Pneus und mussten genauso wie Norris früh an die Box. Das Trio verlor viel Zeit, Verstappen kam zunächst deutlich besser zurecht und fand sich nach der ersten Boxenstopp-Serie auf Platz zwei wieder. Gasly musste seinen Boliden mit einem Motorschaden hingegen in der Box abstellen, verhinderte aber ein Safety Car.
Norris hat keine Antwort parat
Zur Rennhälfte führte Russell überlegen mit einem Vorsprung von zehn Sekunden auf Verstappen. Der Titelverteidiger lag indes vier Positionen und ebenfalls mehr als zehn Sekunden vor Norris. Für ein Kuriosum sorgte einmal mehr Ferrari: Sainz musste seinen geplanten zweiten Zwischenhalt kurz vor der Boxeneinfahrt abbrechen, weil die Ferrari-Crew noch nicht bereit war. „Wacht auf, Leute!“, äußerte sich der Spanier im Funk verärgert.
Viel Brisanz im WM-Rennen schien sich auch nach der zweiten Boxenstopp-Serie nicht zu entwickeln. „Verlier unser Hauptziel nicht aus den Augen“, funkte Verstappens Renningenieur Gianpiero Lambiase an seinen Schützling und meinte damit unnötige Duelle mit anderen Piloten. Die heranstürmenden Ferraris sollte er dann aber trotzdem hinter sich lassen, bestätigte Lambiase nach Verstappen-Nachfrage. Das gelang aber nicht: Sainz und wenig später Leclerc überholten den Red-Bull-Star in der Schlussphase mit wenig Gegenwehr.
Norris hatte dahinter noch immer einen Sicherheitsabstand von zehn Sekunden. An der Spitze profitierte Hamilton von seinem flotten Mercedes, der 39-Jährige hatte nach einer Aufholjagd von Startplatz 10 nur mehr Russell vor sich und rückte seinem Landsmann zeitweise näher. Zu einem Duell auf der Strecke kam es aber nicht mehr.
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