In Österreich wurden im ersten Halbjahr 2005 die Preise für Kaffee erstmals seit vier Jahren im Durchschnitt um sechs Prozent angehoben. Angesichts der Preissteigerungen bei Grünkaffee - die Sorte Arabica wurde in den vergangenen zwei Jahren um 70 Prozent, die Sorte Robusta um 40 Prozent teurer - sei die Verteuerung in Österreich "nur moderat", so Schütz.
Preise auf dem Niveau von 1965
Mit durchschnittlich 2,80 Euro für ein halbes Kilogramm koste Kaffee im österreichischen Lebensmittelhandel nach wie vor so viel wie 1965, gab der Verband zu bedenken. In den vergangenen Jahren hätten die Filialisten den Großteil der Preissteigerungen bei den Rohstoffkosten geschluckt und auch Ertragseinbußen in Kauf genommen, sagte Schütz. 2005 habe sich das Bild erstmals gewendet.
Ernteausfälle in Brasilien
Nun würden weltweit die Lager zunehmend leerer. Die nächste Kaffee -Ernte im größten Produktionsland Brasilien dürfte ebenfalls um kritische 5,6 Millionen Sack oder 15 Prozent geringer ausfallen. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage werde also weiter aufeinander klaffen, so Experten: Einer Ernte von 106 Millionen Sack (je 60 kg) 2005/06 steht ein Welt-Kaffee-Verbrauch von 114 Millionen Sack gegenüber, schätzt die Internationale Kaffee Organisation. Auch steigende Logistik- und Energiekosten schlagen sich nieder. Die Preise für Grünkaffee würden also - langfristig betrachtet - weiter steigen.
Dennoch sieht der heimische Kaffeeverband die Preiserhöhungen nicht mit großer Besorgnis. "Wir halten höhere Preise für die Kaffeeproduzenten für wichtig, um entsprechende Qualitäten bieten zu können", sagte Schütz. Tiefe Ursprungspreise seien kontraproduktiv.
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