Wir fürs Tier

Katzenhaus aus dem Burgenland steht vor dem Aus

Burgenland
20.09.2024 13:08

Eine Flut an Privatabgaben, ausgesetzte Vierbeiner, verletzte Wildtiere und kranke Streuner bringen „Wir fürs Tier“ an seine Grenzen. Ohne Spenden steht der Verein nun vor der Pleite.

Die Futtertröge sind leer, das Konto auch – 3000 Euro an Tierarztkosten allein vom August müssen noch bezahlt werden. „Wir wissen nicht mehr weiter“, sagt Alice Siebenbrunner vom Verein „Wir fürs Tier“ in Loipersdorf i. B., wo derzeit unter anderem 40 Katzen im Katzenhaus auf Vergabe warten – auch viele Streuner-Babys, die aus katastrophalen Zuständen gerettet und aufgepäppelt wurden. Denn trotz Gesetz halten sich die Leute nicht an die Kastrationspflicht für alle frei laufenden Katzen und Kater (!).

Schwalben aufgenommen
Am Wochenende übernahm der Verein zudem die Versorgung von rund 80 durch die Unwetter geschwächten Schwalben aus dem gesamten Süd- und Mittelburgenland bis ins steirische Hartberg.

Spenden werden dringend benötigt.
Spenden werden dringend benötigt.(Bild: fotofraller.at)

Privatabgaben: Niemand im Land ist zuständig 

Und ein neues Problem tut sich auf: Immer mehr Privatabgaben. „Der Besitzer stirbt und niemand ist da, um sich um die Tiere zu kümmern“, so Siebenbrunner. Verzweifelte Nachbarn oder Bekannte wenden sich dann an private Vereine – denn das Landestierschutzhaus, der Sonnenhof in Eisenstadt, sei auf Nach-frage nicht zuständig.

Besonders tragisch ein aktueller Fall der Diakonie: Eine Klientin musste ins Pflegeheim übersiedeln, konnte ihre vier Katzen nicht mitnehmen. Mitarbeiter kümmerten sich um die Samtpfoten, wurden vom Sonnenhof abgewiesen – es handle sich nicht um einen Notfall, man sei nicht zuständig. Die Katzen sind mittlerweile im Katzenhaus von „Wir fürs Tier“ – ein Kater musste aufgrund von Nierenversagen eingeschläfert werden. „Auch hier kommen horrende Kosten auf uns zu“, so Siebenbrunner, die keinerlei Förderungen erhält.

Tiere können temporär aufgenommen werden
Auf Nachfrage, wer in solchen Fällen zuständig sein, erhalten wir vonseiten des Landes folgende Antwort: „Kommt es durch Todesfälle oder Pflegebedürftigkeit des Tierhalters zu einem Betreuungsbedarf der verwaisten Tiere, ist es üblich, zunächst eine Versorgung im privaten Umfeld zu organisieren. Das Team des Sonnenhofs ist gerne bereit bei Vermittlung von privat zu privat zu unterstützen. Tiere können temporär aufgenommen werden, wenn sie durch außergewöhnliche Umstände in Not geraten sind. Dies kann nur in dringenden und begründeten Einzelfällen unter Beachtung vorhandener freier Ressourcen erfolgen.“

So können Sie helfen

Spenden an „Wir fürs Tier“

IBAN: AT68 5100 0902 1424 4900

Futterspenden an Föhrenstraße 48, 7410 Loipersdorf im Burgenland

Dringende Bitte um Spenden für Katzenhaus
Was als Notfall gilt wurde leider nicht beantwortet. So werden sich also weiterhin private Vereine um verwaiste Tiere kümmern. „Ich kann sie ja nicht auf die Straße setzen“, sagt Siebenbrunner. Wer helfen möchte, damit das Katzenhaus nicht zusperren muss, kann das mit Geld- oder Futterspenden tun.

Porträt von Melanie Leitner
Melanie Leitner
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