Schönste Wanderrouten

Wanderung durch filmreife Bergkulisse

Vorarlberg
02.09.2024 10:25

Die Alpe Oberpartnom wurde bereits von den Rätoromanen genutzt. Die idyllische Landschaft rund um die Breithornhütte war zudem auch Drehort für den Film „Der Atem des Himmels“.

Die Breithornhütte auf 1680 Metern Seehöhe ist die höchstgelegene Hütte im Gebiet Sonntag-Stein und befindet sich auf der Alpe Oberpartnom. Namensgebend ist das Breithorn (2081 m), das im Hintergrund majestätisch in die Höhe ragt. Von der Terrasse der Breithornhütte hat man eine fantastische Aussicht auf die Berge des Großen Walsertals, nur wenige Minuten Fußmarsch entfernt befindet sich zudem der Oberpartnomsee.

Eine knackige Halbtagestour führt zu diesem schönen Wanderziel. Ausgangspunkt ist in Sonntag-Stein. Von dort geht es mit der kleinen, königsblauen Bergbahn auf 1300 Meter Seehöhe. Ab der Bergstation hält man sich an die Ausschilderung zur Unterpartnomalpe. Dies erste Etappe erfolgt über einen Wiesensteig in der Nähe des Sessellifts und ist recht steil.

Bevor dem Oberpartnomsee kann man auf der nahen Berghütte gemütlich einkehren. (Bild: Bergauer Rubina)
Bevor dem Oberpartnomsee kann man auf der nahen Berghütte gemütlich einkehren.

Ein früher Tourstart lohnt sich hier
Fast der gesamte Abschnitt befindet sich direkt in einem Sonnenhang, weshalb es sich lohnt, zeitig am Vormittag aufzubrechen. Bei der Unterpartnomalpe angekommen, hat man die Möglichkeit, auf eine Erfrischung einzukehren. Danach verläuft die Strecke entlang des Güterweges und ist weniger anstrengend. Schon bald kommt die Alpe Oberpartnom in Sicht. Wer den Film „Der Atem des Himmels“ (Buch und Regie von Reinhold Bilgeri, 2010) über die Lawinenkatastrophe 1945 im Großen Walsertal gesehen hat, wird einige Schauplätze wiedererkennen, da hier die Dreharbeiten stattfanden.

Der etwas ungewöhnlich klingende Name der Alpe ist teils rätoromanischen Ursprungs (par/pratum = Wiese) und teils Hinweis auf die ersten Besitzer, nämlich die Herren von Thumb. Die früheste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1433, damals trug das Gebiet noch die Bezeichnung „Barthumb“.Vieles deutet darauf hin, dass bereits die Rätoromanen die Alpflächen von Partnom nutzten, bevor im 14. Jahrhundert die Walser in diese Gegend einwanderten. Von den Herren von Thumb ging der Besitz im Laufe der Zeit an die Herren von Blumenegg über. 1621 erfolgte die Trennung in Ober-Partnom und Unter-Partnom. Später wurden die Alprechte an Private und an eine Stiftung verkauft.

Tipps & Infos

Typ: Halbtagestour
Ausgangspunkt: Talstation Sonntag-Stein, Großes Walsertal
Anmerkung: von 12 bis 13 Uhr pausiert der Seilbahnbetrieb
Dauer: gute zweieinhalb Stunden
Anstieg: knapp 400 Höhenmeter
Ausrüstung: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle, dem Wetter angepasste Kleidung, Sonnenschutz, Getränk, eventuell Wanderstöcke für den Abstieg
Einkehrmöglichkeiten: „Seilbahnstuba“ direkt bei der Bergstation Sonntag-Stein, Unterpartnomalpe, Breithornhütte (am Berg), Biosphärenhaus gegenüber der Talstation
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 570 (z.B.: ab Busplatz Thüringen) bis Sonntag Seilbahn

Etwa fünf Gehminuten bergan in östlicher Richtung der Alpe Oberpartnom befindet sich der „Alte Stafel“. Dort sind noch Grundrisse von den insgesamt neun Hütten der ursprünglichen Bebauung erkennbar. Noch weiter bergwärts findet man Spuren eines uralten „Salzweges“, der einst von Tirol über das Lechtal, den Formarinsee, Laguz, Garmil und Partnom bis Sonntag und schließlich nach Au im Bregenzerwald führte.

Hausmannskost auf der Berghütte
Auf der Breithornhütte angekommen kann man sich stärken: Kaiserschmarren, Pellkartoffeln, eine Jausenplatte, Knödel und Topfenstrudel locken müde Wanderer. Beim Essen genießt man die Aussicht auf das namensgebende Breithorn und den Walserkamm bis hin zu den Schweizer Bergen. Danach geht es auf einen kurzen Abstecher zum See. An windstillen Tagen spiegeln sich die umliegenden Berggipfel im Gewässer und sorgen für ein schönes Fotomotiv. Anschließend geht es bestens erholt zurück zur Bergstation.

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