Behörden warnen

Smog aus China schwappt nun auf Japan über

Ausland
04.02.2013 16:23
Chinas seit Wochen anhaltende Smogbelastung (Bild) wird zum Problem für seine Nachbarn: Die von Auto- und Industrieabgasen verschmutzte Luft sei vom Wind nach Japan getragen worden, teilte das Umweltministerium in Tokio am Montag mit. Kinder und Menschen mit Atemwegserkrankungen sollten sich möglichst nicht im Freien aufhalten.

Kurz nach der erteilten Warnung wurde die Internetseite des Ministeriums, die auf einer digitalen Karte besonders gefährdete Regionen ausgewiesen hatte, durch Anfragen besorgter Bürger überlastet. Die Luftverschmutzung habe bereits in den vergangenen Tagen die von der Regierung bestimmten Zulässigkeitsgrenzen überschritten, sagte Atsushi Shimizu vom japanischen Institut für Umweltstudien. Laut dem Wissenschaftler handelt es sich auf jeden Fall um giftige Partikel, auch er rät Menschen mit Vorerkrankungen zur Vorsicht.

Seit Tagen zählt der wabernde Smog über Peking und anderen chinesischen Megastädten zu den Topthemen in den japanischen Medien. In den TV-Nachrichten wird erklärt, wie derzeit Windströme die verschmutzte Luft übers Meer nach Japan tragen.

Beziehungen weiter verschlechtert
Die aus China "importierte" Luftverschmutzung sei erstmals vor gut zehn Jahren nachgewiesen worden, teilte Toshihiko Takemura von der Universität Kyushu am Montag mit. Derzeit erwarte man aber einen deutlichen Anstieg der gefährlichen Partikel, die zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich seien. Aus Sicht des Wissenschaftlers Shimizu könne Japan selbst zur Lösung des Smogproblems beitragen - er empfiehlt seiner Regierung, Peking zum Einsatz luftreinigender Industriefilter zu ermutigen.

Chinas Smogproblem belastet die wegen Territorialkonflikten im Ostchinesischen Meer - Stichwort Inselstreit (siehe Infobox) - ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden Großmächten weiter. Bislang haben sich Japans Behörden mit Kritik am Nachbarland zurückgehalten. Doch "wir können nicht leugnen, dass es einen Einfluss durch chinesische Verschmutzung gibt", sagte Yasushi Nakajima, ein Vertreter des Umweltministeriums.

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