Für die künstlich herbeigeführte Schwangerschaft des Nashorns "Lulu" hatten deutsche, österreichische und ungarische Veterinär- und Reproduktionsexperten monatelang all ihr Fachwissen zusammengetragen. Zuletzt klärten sie den Grund für die Totgeburt, die sich bereits am 9. August ereignete. Ursache war war vermutlich die Ablösung eines Teils der Placenta. Dieses Gewebe versorgt den Embryo über die Nabelschnur mit Nährstoffen und Sauerstoff. Durch die Ablösung des Gewebes kam es wahrscheinlich zu einer Unterversorgung des Nashornbabys, fanden die Forscher heraus.
Kein Kaiserschnitt
"Man kann ein Nashorn nicht einfach rasch in einen OP schaffen und einen Kaiserschnitt durchführen", sagte IZW-Forscher Thomas Hildebrandt. Ursache für den Tod des Kalbs sei definitiv nicht die künstliche Befruchtung gewesen. "Derartige Komplikationen kommen leider immer wieder vor", ergänzte Hildebrandt. Die 25-jährige Nashorndame "Lulu" soll nun noch einmal künstlich besamt werden.
Auf dem richtigen Weg
Trotz der herben Enttäuschung nach der Totgeburt sehen die Forscher sich mit ihrer Methode der künstlichen Befruchtung auf dem richtigen Weg. Die lange Tragezeit habe den Erfolg des Verfahrens unter Beweis gestellt, erläuterte Hildebrandt. Bei dem 25 Jahre alten Nashorn "Lulu" habe die Schwangerschaft auch einer drohenden Degeneration der Gebärmutter vorgebeugt. Bei der künstlichen Befruchtung von Elefanten sei das Institut bereits erfolgreich gewesen, betonte Hildebrandt.
Foto: Symbolfoto
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