Philipp Wiesinger

„Es bringt nichts, in der Vergangenheit zu leben“

Salzburg
15.07.2024 13:00

Das Kapitel LASK ist abgehakt: Verteidiger Philipp Wiesinger richtet den Blick nur noch nach vorn. Was sich der Salzburger von seinem Engagement in Wien erwartet, hat er der „Krone“ verraten. Ein erstes Erfolgserlebnis gab es bereits für den 30-Jährigen.

Achteinhalb Jahre stand Philipp Wiesinger beim LASK unter Vertrag.

Der Pucher feierte mit den Linzern den Aufstieg in die Bundesliga, zog mit ihnen ins Cupfinale 2021 ein, wurde zweimal Vizemeister und bestritt 28 Spiele im Europacup. Die sportlich so erfolgreiche Partnerschaft erlitt aber Rückschläge.

In den vergangenen zwei Jahren konnte der Salzburger verletzungsbedingt kaum spielen. Einerseits machte dem Verteidiger die Leiste zu schaffen, andererseits der Knöchel. Es folgten unzählige Untersuchungen, gefunden wurde aber nichts.

Erst als ein Physiotherapeut Wiesinger einen Arzt in Berlin empfahl, ging es bergauf. Bis dahin gingen ihm aber viele Gedanken durch den Kopf, auch jene vom Karriereende. „Schon, ja. Ich bin halt nicht mehr der Jüngste“, sagt der 30-Jährige.

Hochzeit mit Anna-Maria, Trennung vom LASK
Im Frühjahr ging es gesundheitlich endlich wieder bergauf, absolvierte er im Olympiazentrum in Linz seine Reha. „Die hat viel Zeit in Anspruch genommen, aber ich hatte dort tolle Möglichkeiten. Danke an das gesamte Team dort“, meint Wiesinger.

Sportlich bekam er keine Chance mehr, weshalb sich die Wege zwischen ihm und dem LASK trennten. „Ich hätte es mir anders erhofft“, sagt der Ex-Nationalspieler. „Die letzten eineinhalb Jahre waren eine verlorene Zeit. Es hilft aber nichts, in der Vergangenheit zu leben. Ich möchte alles genießen, was noch kommt.“

Im Sommer hielt sich Philipp, der im Winter seine große Liebe Anna-Maria heiratete („Das war das Schönste für mich, es war eine unglaubliche Feier und sehr emotional“), gemeinsam mit Thomas Goiginger, Nikola Dovedan oder auch im VdF-Camp (Vereinigung der Fußballer) fit.

Wiesingers: Neustart in Wien
Nun will er in Wien neu durchstarten. Wiesinger unterschrieb einen Einjahresvertrag bei den Young Violets mit Option auf ein weiteres Jahr. „Die Austria ist ein super Verein – ich weiß, was der Klub in Zukunft vor hat und bekomme dort Vertrauen und die Möglichkeit zu spielen. Das ist für mich eine Riesenchance und darüber freue ich mich extrem“, sagt Wiesinger, der zunächst Spielpraxis sammeln und sich dann für die Bundesliga-Truppe empfehlen will.

„Ich freue mich, dass ich wieder spielen kann“, ist der Defensivspezialist erleichtert und weiß das Profidasein noch mehr zu schätzen als früher. „Ich stand ja gefühlt vor dem Karriereende. Da habe ich mir schon auch Gedanken gemacht, ob ich es zu wenig genossen habe. Wenn du alle paar Tage spielst, geht die Demut ein bisserl verloren. Dabei ist es etwas Besonderes, spielen zu dürfen. Alles, was jetzt kommt, sehe ich daher als Zugabe.“

Ein erstes Erfolgserlebnis gab es bereits für den Routinier. Am Samstag feierte er sein Debüt in Violett und traf prompt beim 4:2-Testspielsieg über den Mattersburger SV. „Nach so langer Zeit wieder zu spielen, ist der Wahnsinn! Da weiß man, dass sich die harte Arbeit und die Entscheidungen, die ich getroffen habe, gelohnt haben. Es ist einfach schön, ich genieße das. Der Anfang für mehr ist gemacht.“

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