Napster-Versöhnung

Endlich Einigung: Metallica wagt den Sprung auf Spotify

Web
07.12.2012 11:18
Über zehn Jahre dauerte die Fehde zwischen der Heavy-Metal-Band Metallica und "Napster"-Gründer Sean Parker, der mittlerweile im Vorstand des Musik-Streamingdienstes "Spotify" vertreten ist. Jetzt haben die Rocker und der einstige Internet-Rebell das Kriegsbeil endlich beigelegt. Für Musikfreunde hat das den angenehmen Nebeneffekt, dass die Songs der Metal-Legenden endlich auch über Spotify gestreamt werden können.

Alle Alben, welche die Band in ihrer mittlerweile rund 30-jährigen Geschichte produziert hat, sind ab sofort über den Streaming-Dienst Spotify verfügbar, berichtet die britische "BBC". Metallica hatten sich zuvor als Gegner von Online-Musikdiensten einen Namen gemacht. Die Band war stets bekannt für ein aggressives Auftreten gegenüber Musikdownloads.

Metallica führten erbitterten Krieg gegen Napster
Mit Parkers Napster, der wahrscheinlich ersten Filesharing-Plattform im Netz, lieferten sich Metallica im Jahr 2000 einen erbitterten juristischen Schlagabtausch. Die Band verklagte die vom jetzigen Spotify-Vorstand Parker gegründete Tauschbörse und erzwang die Löschung von Nutzern, die über den Dienst Metallica-Songs anboten. Der juristische und mediale Druck in den folgenden Jahren trieb Napster in den Ruin. Im Jahr 2011 kam Parkers Napster als legale Download-Plattform zurück.

Auch gegenüber dem Streaming-Dienst Spotify, bei dem die Nutzer täglich einige Songs gratis anhören oder gegen Bezahlung ein Streaming-Abonnement abschließen können, war die Band zunächst skeptisch. "Bei digitalen Anbietern und Streaming-Diensten warten wir grundsätzlich erst einmal ab, bevor wir unsere Songs zur Verfügung stellen", sagt Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich. Die anfängliche Skepsis gegenüber Spotify – den erfolgreichen Dienst gibt es bereits seit einigen Jahren – scheint nun verflogen zu sein.

Metallica-Drummer und Napster-Gründer versöhnt
Bekannt gegeben wurde die Einigung publikumswirksam auf der Bühne, wo Metallica-Drummer Ulrich und Napster-Gründer Parker über die Vergangenheit diskutierten und Fehler eingestanden. Parker sagte, er bereue den Disput mit Metallica. Und Ulrich gab an, dass seine Band auch aus Angst, dass sie im Web keine Kontrolle mehr über ihre Musik hätte, ein so erbitterter Gegner von Online-Musikangeboten gewesen sei.

Bei Spotify habe man nun aber offenbar ein gutes Gefühl. Das dürfte freilich auch daran liegen, dass der Streaming-Dienst mittlerweile 20 Millionen Nutzer hat, von denen fünf Millionen für die Nutzung des Angebots zahlen. Spotify beteiligt Plattenlabels und Künstler an den durch die Abos und Werbung erzielten Einnahmen, es ist also davon auszugehen, dass sich der Schritt aufs Streaming-Portal für Metallica auch finanziell lohnen wird.

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