Fünf Männer verurteilt

Haftstrafen für organisierte Schlepper-Bande

Einer der Fahrer wurde beim Grenzübergang in Großgmain erwischt.(Bild: Markus Tschepp)

23 Flüchtlinge wollten die fünf Angeklagten von Ungarn über Österreich nach Deutschland bringen – und wurden erwischt. Vier waren laut Anklage als Fahrer aktiv, einer als Organisator. Beim Prozess am Dienstag im Salzburger Landesgericht legten sie großteils Geständnisse ab.

Am 10. und 11. Oktober 2024 wollte eine mutmaßliche Schlepper-Bande insgesamt 23 Flüchtlinge – vor allem aus dem Irak und Syrien – durch das Land schleusen. Und das mit vier unterschiedlichen Fahrten und vier unterschiedlichen Fahrzeugen. Der Ausgangsort war Ungarn, das Ziel Deutschland. Jeweils sechs oder sieben Flüchtlinge wurden pro Fahrzeug in Ungarn übernommen.

Organisiert haben soll alles der Fünftangeklagte, ein Moldawier (37). Die anderen vier Angeklagten – drei Moldawier und ein Ukrainer zwischen 22 und 47 Jahren – fungierten als Chauffeure, heißt es in der Anklage der Salzburger Staatsanwaltschaft. Durch einen Zeugen, der die Polizei alarmierte, kamen eine der vier Schlepperfahrten beim kleinen Grenzübergang in Großgmain auf. Durch Ermittlungen konnten die Zusammenhänge mit den anderen Fahrten hergestellt werden. Seit Oktober befinden sich alle fünf in Untersuchungshaft. Laut Anklage sollen sie Teil einer größeren Schlepper-Organisation sein.

Angeklagten zeigten sich großteils geständig
Beim Prozess am Dienstag im Salzburger Landesgericht legten die meisten Angeklagten ein Geständnis ab. Während den vier Fahrern jeweils nur eine Schleppfahrt angelastet wurde, soll der 37-Jährige zwei weitere Fahrten für Ende Oktober organisiert haben. Er wurde auch unlängst im Landesgericht Eisenstadt wegen Schlepperei zu 18 Monaten unbedingter Haft verurteilt.

Mit dem aktuell ergangenen Urteil kommen vier Monate unbedingte Haft dazu. Die vier mitangeklagten Fahrer fassten Gefängnisstrafen zwischen 12 und 16 Monaten aus. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.