Dramatischer Hilferuf

Darum bittet Assanges Ehefrau nach Haft um Spenden

Ausland
25.06.2024 12:10

Nachdem WikiLeaks-Gründer Julian Assange überraschend aus dem Hochsicherheitsgefängnis bei London entlassen wurde, ist seine größte Unterstützerin sichtlich erleichtert: Seine Ehefrau Stella Assange musste sich jahrelang gedulden, bevor sie ihren Gatten bald in Freiheit in die Arme schließen kann. Nun bittet sie um Spenden – um die Gesundheit des 52-jährigen Whistleblowers soll es nicht gut bestellt sein.

 „Wir beabsichtigen, einen Notfallfonds für Julians Gesundheit und Genesung einzurichten“, erklärte Stella Assange in einem Videobeitrag, der in der Nacht auf Dienstag veröffentlicht wurde. „Ich bitte euch, wenn ihr könnt, einen Beitrag zu leisten und uns beim Übergang in diese neue Phase der Freiheit von Julian zu helfen.“

Der Hilferuf von Stella Assange:

Stella Assange mit heftiger Kritik an Haftbedingungen
Die Gattin warnt schon länger, dass es Assange nicht gut gehe. „Sein körperlicher Zustand wird mit jedem Tag schlechter, denn das passiert eben, wenn man einen Menschen bis zu 20 Stunden am Tag einsperrt, Besuche einschränkt und auf grausame Weise mit seinem Wohlbefinden umgeht“ erklärte sie bereits im Vorjahr vor Journalisten vor dem Gefängnis Belmarsh, wo er untergebracht war. 

Fünf Jahre war der Whistleblower in Belmarsh – ohne Verurteilung – in Haft. Davor hatte der Australier sieben Jahre isoliert in der Botschaft in Ecuador in London gelebt. Schon da habe sich sein mentaler und physischer Gesundheitszustand verschlechtert – das zeigte sich recht deutlich in dem Vorwurf der Botschaft, dass Assange unter anderem Wände mit seinen Fäkalien beschmiert haben soll. Danach stimmte das südamerikanische Land einer Verhaftung des WikiLeaks-Gründers zu.

Julian Assange nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis
Julian Assange nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis(Bild: AFP)

Assanges Bruder: „Unglaubliches Leid“ in Haft erlitten 
Ihm drohte danach eine Auslieferung an die USA. Im Zuge einer Anhörung im Februar erklärte Stella Assange bereits, „dass dies sehr wohl die letzte Anhörung für Julian sein könnte“. Ihr Mann sei durch den Fall verursachten Stress körperlich und seelisch in eine „sehr schwierige Lage“ geraten. Er würde eine Auslieferung in ein US-Gefängnis nicht überleben, erklärte sie damals. Auch Assanges Bruder Gabriel Shipton betonte, dass der Häftling im Gefängnis „unglaubliches Leid“ erlitten und sein Gesundheitszustand sich „verschlechtert“ habe. 

Letzter Zwischenstopp vor Gericht auf dem Weg in die Heimat
Assange ist nun auf dem Weg zur Pazifikinsel Saipan – dort soll er sich am Mittwoch in einer Anklage schuldig bekennen, um freizukommen. Saipan liegt relativ nahe zu Assanges Heimat Australien und zählt zum Territorium der USA. Der US-Staatsanwaltschaft zufolge hat sich Assange in einem Anklagepunkt schuldig bekannt, geheime US-Verteidigungsdokumente beschafft und weitergegeben zu haben. Er wird zu einer Haftstrafe von gut fünf Jahren verurteilt, die er bereits verbüßt hat.

Assanges Kinder wissen noch nichts
Die Kinder von Julian Assange wissen noch nichts davon, dass ihr Vater freigelassen wird. Stella Assange erzählte in einem BBC-Interview: „Ich habe ihnen nur gesagt, dass es eine riesige Überraschung gibt.“ Auf dem Weg zum Flughafen in London habe sie den Söhnen Max und Gabriel nur erzählt, dass die Familie nach Australien fliege, um ihre Großeltern zu treffen. Die Buben im Alter von fünf und sieben Jahren hätten ihren Vater nie außerhalb seines Londoner Hochsicherheitsgefängnisses gesehen. 

„Alle ihre Interaktionen mit Julian haben in einem Besucherraum im Gefängnis Belmarsh stattgefunden“, sagte Stella Assange. „Es war immer nur für etwas mehr als eine Stunde. Es war sehr restriktiv.“

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