Anno 1665 hat der italienische Astronom Giovanni Cassini einen riesigen dunklen Fleck auf dem Jupiter beobachtet, den er den „Permanenten Fleck“ nannte. Obwohl Astronomen diesen Fleck Jahrhunderte lang aus den Augen verloren haben, nahm man bis dato an, dass dieser „Permanente Fleck“ der Große Rote Fleck sein könnte, den wir heute kennen.
Doch das dürfte nicht der Fall sein, wie eine neue Studie nahelegt und der zufolge es sich beim Großen Roten Fleck – einem gewaltigen Wirbelsturm an der Oberfläche des Jupiters – höchstwahrscheinlich um einen neueren, deutlich jüngeren Sturm handelt.
Roten Fleck erst wieder 1831 beobachtet
Die Wissenschaft hatte den von Cassini im 17. Jahrhundert entdeckten „Permanente Fleck“ aus den Augen verloren. Die letzte Beobachtung dieses Flecks stammt aus dem Jahr 1713. Erst 1831 wurde der heute bekannte Großer Roter Fleck beobachtet, der zufällig auf demselben Breitengrad liegt wie der ursprüngliche „Permanente Fleck“.
„Aus den Messungen von Größe und Bewegung fanden wir heraus, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass der derzeitige Große Rote Fleck der von Cassini beobachtete ,Permanente Fleck‘ war“, sagt der Studienleiter und Planetenforscher Agustín Sánchez-Lavega von der Universität des Baskenlandes in Bilbao, Spanien. „Der ,Permanente Fleck‘ verschwand wahrscheinlich irgendwann zwischen der Mitte des 18. und des 19. Jahrhunderts.“ Der Große Rote Fleck ist daher nicht mehr als 350 Jahr alt, sondern erst rund 190.
Durchmesser seit 1879 deutlich geschrumpft
Der Große Rote Fleck ist ein gewaltiger atmosphärischer Wirbel mit einem Durchmesser, der etwa dem unserer Erde entspricht. Anno 1879 hatte er allerdings noch eine Länge von 39.000 Kilometern.
An seinem äußeren Rand toben Winde mit einer Geschwindigkeit von 450 Kilometern pro Stunde. Seine charakteristische Färbung, ist auf chemische Reaktionen in der Atmosphäre zurückzuführen und steht in starkem Kontrast zu den anderen hellen Wolken des Gasriesen.
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