Phantom-Eiland

Auf Google-Karte zu sehende Insel exisitiert gar nicht

Wissenschaft
23.11.2012 09:41
Es ist die Umkehr einer jahrhundertealten Seefahrer-Tradition: Statt neues Land zu entdecken, hat ein internationales Forscherteam unter der Leitung der australischen Universität von Sydney nun das genaue Gegenteil gemacht. Bei einer Expeditionsreise im Südwest-Pazifik stellte es fest, dass eine auf Google Earth verzeichnete Insel gar nicht existiert.

Mit dem australischen Marineforschungsschiff Southern Surveyor waren die Wissenschaftler in See gestochen, um anhand der Erdkruste die tektonische Entwicklung des östlichen Korallenmeers zu untersuchen. Dabei fiel ihnen laut Maria Seton, Geologin der Universität Sydney, allerdings etwas Merkwürdiges auf: "In einem Gebiet, wo sowohl unsere wissenschaftlichen Karten als auch Google Earth eine große Insel verzeichnet hatten, meldete das Schiff eine Seetiefe von 1.400 Metern."

Phantom-Insel
Also beschlossen die Forscher, dem "Insel-Mysterium" auf den Grund zu gehen. "Wir stellten fest, dass die Angaben des Schiffs korrekt waren und sich keine Insel in diesem Gebiet befindet", so Seton weiter. Ihr Kollege Doktor Steven Micklethwaite von der University of Western Australia ergänzt: "Wir haben laut über Google gelacht, als wir durch die Insel segelten."

Weiteren Nachforschungen der Wissenschaftler zufolge muss jedoch nicht nur Google sein Kartenmaterial korrigieren. Das als Sandy Island vermerkte Eiland, knapp 300 Kilometer östlich von Neukaledonien gelegen, ist in zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen und Karten der zumindest letzten zwölf Jahre verzeichnet, wie die Universität Sydney mitteilte.

Nur ein "Wasserzeichen"?
Gerätselt wird nun darüber, wie sich der Fehler einschleichen konnte. In sozialen Netzwerken wird der Nachrichtenagentur AFP zufolge spekuliert, es könnte sich bei der Einzeichnung der Insel um eine bewusste Manipulation handeln, um Kopien einer Karte zu identifizieren, also eine Art Wasserzeichen. Bei Google nahm man den Hinweis jedenfalls dankend an. Man prüfe regelmäßig neue Informationen von Nutzern und Behörden über mögliche Fehler im Kartenmaterial, so ein Sprecher.

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