Zwischen den Brüdern Piero (Paolo Pierobon) und Alvise entbrennt nach Tonis Tod ein erbitterter Streit um das Elternhaus. Vor der malerischen Kulisse Venedigs zeigt der Regisseur Andrea Segre die Zerreißprobe zwischen Tradition und Tourismus in der Post-Corona-Zeit. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zum Italo-Drama „Welcome Venice“.
„Sie haben großes Glück“, säuselt eine Touristin, als sie erfährt, dass die italienische Familie in Venedig lebt. Und „la famiglia“, das ist das, was zählt, diesen Eindruck vermitteln zumindest die Einblicke in eine Geburtstagsfeier, bei der sich alle Generationen um den Tisch versammeln.
Während Piero (Paolo Pierobon) und sein Bruder Toni (Roberto Citran) der Krabbenfischerei nachgehen, wie es schon der Vater machte, ist Alvise in der Tourismus-Branche tätig. Als Toni aus dem Leben gerissen wird, entbrennt zwischen den beiden anderen Brüdern ein Streit um das Elternhaus auf der Giudecca.
Regisseur Andrea Segre, dessen Doku „Moleküle der Erinnerung – Venedig, wie es niemand kennt“ bereits Eindruck als poetisch-bildstarke Produktion machte, siedelt seine semi-dokumentarische Familiengeschichte alla veneziana in der Post-Corona-Zeit an und beobachtet mit feinem Gespür das Leben in der Serenissima, das nicht immer sereno, also heiter, ist.
Wie sich der Zwist zwischen dem geschäftstüchtigen Alvise und dem traditionsverbundenen Piero aufschaukelt, gerät zum Sinnbild für die zwischen touristischer Vermarktung und Historie zerrissene Stadt Venedig.
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