Der Pegel des Bodensees ist immer noch am Steigen. Am Vorarlberger Seeufer hat man sich vorsichtshalber für alle Eventualitäten gerüstet. Grund zur Panik besteht allerdings nicht – auch weil die Wetterprognosen zumindest teilweise hoffnungsfroh stimmen.
Exakt 504 Zentimeter zeigte der Pegel im Bregenzer Hafen am frühen Sonntagabend an – das sind immerhin 97 Zentimeter mehr als der langjährige Mittelwert. Das Ende der Fahnenstange dürfte damit allerdings noch nicht erreicht sein. Nach den derzeitigen Prognosen könnte der Pegel bis Dienstag auf 5,15 Meter ansteigen. Selbst wenn dem so sein sollte, wäre man von einem Katastrophenszenario aber noch weit entfernt. Zur besseren Einordnung: Bei 5,68 Metern würde man von einem hundertjährlichen Hochwasser sprechen.
Doch auch ohne Jahrhundertflut könnte es lokal zu Überschwemmungen kommen. „Die Dauersiedlungsgebiete am Vorarlberger Bodenseeufer sind aber durch feste und mobile Hochwasserschutzeinrichtungen bestens geschützt. Das ist das Allerwichtigste“, beruhigt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).
Um für alle Unwägbarkeiten gerüstet zu sein, waren in den vergangenen Tagen die Einsatzkräfte im Dauereinsatz, es wurden Hochleistungspumpen installiert und mobile Hochwasserschutzbauten errichtet. Zudem verfügen alle Anrainergemeinden über entsprechende Notfallpläne. Vorsorglich sind bereits am Sonntagnachmittag die Rheinvorländer gesperrt worden.
Am Mittwoch kommt die Schafskälte
Die größte Unwägbarkeit neben den Niederschlägen ist das Schmelzwasser: Derzeit liegt noch viel Schnee auf den Bergen – bei hohen Temperaturen ist folglich mit großen Mengen an Schmelzwasser zu rechnen.
Hoffnung machen allerdings die aktuellen Wetterprognosen: Demnach soll sich in Vorarlberg ab Mittwoch dank kühleren Luftmassen vom Nordatlantik eine sogenannte Schafskälte einstellen. Dadurch könnte die Schneefallgrenze im Ländle auf bis zu 1500 Meter sinken – Schmelzwasser flösse dann nur noch in unwesentlichen Mengen ab.
Die Dauersiedlungsgebiete am Vorarlberger Bodenseeufer sind aber durch feste und mobile Hochwasserschutzeinrichtungen bestens geschützt. Das ist das Allerwichtigste.
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP)
Auch der Blick auf die mittelfristige Wetterentwicklung macht Hoffnung: Laut dem Wetterdienst Ubimet könnte bereits am Freitag der Sommer ein kleines Comeback feiern – mit halbwegs stabilem Hochdruckwetter und nur vereinzelten Schauern.
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