Gegen Song-Zensur. Er kam wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind: Weil Rechte, extrem Rechte, völlig Unbedarfte und fortgeschrittene Idioten (Mehrfachnennungen möglich) den Song „L´amour toujours“ des italienischen Star-DJs Gigi D´Agostino aus dem Jahr 2001 umgeschrieben haben und ihn etwa mit dem Text „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ grölen, bestraft man den Musiker! Im Interview für die Sonntags-„Krone“ war D´Agostino in die Offensive gegangen. Das Song-Verbot sei wie eine Rückkehr ins Mittelalter, sagte der Italiener, der sich gleichzeitig in aller Deutlichkeit von allen rechten Umtrieben, aber vor allem Vereinnahmungen distanziert. Kein Wunder, wenn diese klaren Äußerungen nicht nur von zahlreichen Medien in Österreich, sondern auch darüber hinaus zitiert werden. Immer mehr Menschen denken wie der Musiker selbst: Die Verbannung des Songs, in dem es im Original um die ewige Liebe geht, wird als Zensur empfunden.
Kein Gegröle. Sogar die Politik meldet sich zu Wort. Vor allem Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner war schon in der Sonntags-„Krone“ und auf krone.at sehr deutlich – und wird damit ebenfalls reihum in den Medien zitiert. Sie sagte, dass viele junge Menschen, die Sommerfeste organisieren, verunsichert seien und die Landeshauptfrau fragten, „ob sie dieses Lied noch spielen dürfen oder damit ins rechte Eck gestellt werden“. Dabei, meint Mikl-Leitner: „Niemand ist ein schlechter Mensch, weil er das Lied spielt oder dazu tanzt.“ Die Politikerin sieht das Risiko, dass „sonst am Ende die Dummen bestimmen, welche Lieder noch gespielt werden dürfen und welche nicht“. Und diese Macht sollten wir ihnen nicht geben, fordert sie. Ja, da hat sie schon recht. Und gleichzeitig müssen wir von der Politik abwärts alle aufpassen, dass nicht dummes Zeug zu harmlosen Liedern gegrölt wird.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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