Da halfen auch die Aktionen des oö. Umweltanwalts Martin Donat nichts: Rainbach im Mühlkreis hat sich am Sonntag dafür entschieden, drei Windräder im Gemeindegebiet zu errichten. 60 Prozent der Bürger beteiligten sich an der Abstimmung.
Die Fakten zum Projekt sind bekannt: Der Verbund, an dessen Spitze der ehemalige ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter Michael Strugl steht, plant die Errichtung von drei Windrädern im Gemeindegebiet von Rainbach im Mühlkreis. Der Milliardenkonzern hat im Vorfeld die Bevölkerung ins Projekt eingebunden, von Bürgermeister Günter Lorenz kam Unterstützung. Nur: Sowohl in der Gemeinde als auch aus dem Linzer Landhaus gab es massiven Widerstand.
Tainbach gilt als Pilotprojekt für noch größere Anlage
An vorderster Front kämpfte – wie berichtet – Umweltanwalt Martin Donat gegen die Errichtung der Anlage. In einem Rundschreiben, das in den Briefkästen der gut 3000 Einwohner zählenden Marktgemeinde landete, argumentierte er: „Wie Sie vielleicht wissen, sind im Norden und Osten des Mühlviertels aktuell 46 Windkraftanlagen geplant. Rainbach gilt daher als Pilotprojekt. Wenn dieser Windpark genehmigt wird, kann man davon ausgehen, dass vor allem im Freiwald und Weinsberger Wald zahlreiche weitere Windräder errichtet werden.“
Das Ergebnis der Befragung wird in der nächsten Gemeinderatssitzung behandelt werden. Und für den Bürgermeister gilt, was vor dem Urnengang gegolten hat. Die Meinung der Bevölkerung gilt es zu respektieren.
Bürgermeister Günter Lorenz, Rainbach im Mühlkreis
„Umweltanwalt schadet dem Ansehen des Landes“
Der Gemeinderat entschied, die Bevölkerung zu fragen – was gestern, Sonntag, auch geschah: 1487 Bürgerinnen und Bürger nahmen am Votum teil, wobei 822 für die Errichtung stimmten. Es gab also 55,3% Ja-Stimmen. Bürgermeister Lorenz sagte am Sonntag: „Das Ergebnis der Befragung wird in der nächsten Gemeinderatssitzung behandelt werden. Und für den Bürgermeister gilt, was vor dem Urnengang gegolten hat. Die Meinung der Bevölkerung gilt es zu respektieren.“
Zur Rolle des Umweltanwalts des Landes sagt der ÖVP-Politiker: „Mit komplett überzogenen Darstellungen von übergroßen Windrädern und fragwürdigen Fotomontagen schadet er dem Ansehen der OÖ. Umweltanwaltschaft und des Landes.“ Bekanntlich handelte sich Donat für seine Aktion einen Rüffel des Landesamtsdirektors ein.
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