Ein schneller Schlag dieser kräftigen Schwanzflosse habe dereinst ausgereicht, um den Fisch aus dem Wasser zu katapultieren und ihn über die Wasseroberfläche gleiten zu lassen, berichten Guang-Hui Xu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und seine Kollegen im Fachmagazin "Proceedings of the Royal Society B".
Kein Vorfahre der heutigen fliegenden Fische
Die neu entdeckte Fischart (Bild 2 zeigt, wie sie ausgesehen haben dürfte) sei damit das früheste bekannte Wirbeltier, das diese Art der Fortbewegung entwickelte. Das Potanichthys xingyiensis getaufte Fossil sei aber kein Vorfahre der heutigen fliegenden Fische, sondern gehöre einer ganz anderen Linie des Fisch-Stammbaums an.
Fliegende Fische können bis zu 400 Meter weit über das Wasser gleiten und erreichen dabei Geschwindigkeiten von 36 bis 72 Kilometern pro Stunde - das ist schneller als ein Mensch rennen kann. Laut Angaben der Forscher kostet diese Art der Fortbewegung sehr viel Energie und ist daher vermutlich als Fluchtstrategie für den Notfall entstanden. "Durch den Sprung aus dem Wasser flüchteten sie vor Räubern wie den zu dieser Zeit lebenden großen Meeresreptilien oder großen fleischfressenden Fischen", schreiben sie.
Tier lebte im Urmeer Paleotethys
Der Fund wirft ein neues Licht auf die geografische Verteilung der fliegenden Urzeit-Fische. Denn Potanichthys xingyiensis ist das erste Fossil dieser Gruppe, das in Asien gefunden wurde. "Das zeigt, dass diese Fische sowohl am westlichen als auch am östlichen Rand des Urmeeres Paleotethys verbreitet waren", schreiben Xu und seine Kollegen.
Dieses Meer bildete einst einen tiefen Einschnitt im Urkontinent Pangäa und reichte vom Gebiet des heutigen Mittelmeers bis nach Ostasien. "Der neue Fund liefert neue Belege dafür, dass es im Trias einen Austausch wasserlebender Wirbeltiere zwischen Europa und Asien über diesen Korridor gab", sagen die Forscher.
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