Millionen erbeutet

Langjährige Haft für Duo nach Überfällen auf vier Juweliere

Österreich
04.10.2012 14:10
Zwei Serben im Alter von 24 und 30 sind am Donnerstag wegen vier Überfällen auf Juweliere in Wien und Salzburg zu sieben bzw. zehn Jahren Haft verurteilt worden. Die beiden Männer sollen Schmuck und Uhren im Gesamtwert von 1,8 Millionen Euro erbeutet haben. Sie hatten sich Mitte Mai in Begleitung ihres Anwaltes der Wiener Polizei gestellt und saßen in Salzburg in U-Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Angeklagten trugen Hand- und Fußfesseln, als sie von vier Justizwachebeamten in den Verhandlungssaal geführt wurden. Mehrere Cobra-Beamte hielten bei dem Prozess Wache. Das Gericht hatte die Sicherheitsvorkehrungen erhöht, denn die beiden sollen der "Cacak-Connection" angehören, einer Untergruppe der weltweit agierenden "Pink Panther"-Räuberbande mit weit über 100 Mitgliedern und Sitz in der Balkan-Region.

Mihajlo M. und Nikola B. zeigten sich geständig, die vier Überfälle begangen zu haben - mehr sagten die beiden jedoch aus Angst vor Hintermännern nicht.

Vier Überfälle in Wien und Salzburg
Am 18. Jänner 2012 hatte das Duo das Promi-Schmuckgeschäft "Kornmesser" am Wiener Graben ins Visier genommen, dessen Juwelier derzeit u.a. wegen des Verdachts des Steuerbetrugs (siehe Infobox) in U-Haft sitzt. Der Wert der Beute betrug 1,35 Millionen Euro. Am 1. Februar scheiterte dann ein Überfall auf den Juwelier "Haasmann" in Salzburg - das Duo entkam ohne Beute. Am 3. Februar raubten sie aus dem Juweliergeschäft "Thurzo" in Wien Schmuck im Wert von 198.000 Euro.

Der Überfall am 24. Jänner 2011 auf den Juwelier "Karner" in Salzburg wurde nur Mihajlo M. vorgeworfen. Er entkam mit Schmuck um 32.000 Euro, 46 Uhren im Wert von insgesamt 232.000 Euro und 1.000 Euro Bargeld. Auch weitere, bislang unbekannte Täter sollen sich an den Taten beteiligt haben.

"Sie hatte Todesangst"
Bei den Überfällen waren die Serben äußerst brutal vorgegangen. So wurden Angestellte mit einer Waffe - laut Verteidiger habe es sich dabei jedoch lediglich um eine Spielzeugpistole gehandelt - bedroht und teils auch gefesselt.

Wie schonungslos die beiden Serben waren, versuchte der Opferanwalt mittels eines Schreibens zu belegen. Aus diesem ging hervor, dass eine der bedrohten Angestellten eine posttraumatische Belastungsstörung erlitten hatte, die einer schweren Verletzung gleichkommt. "Sie hatte Todesangst", so der Anwalt.

"Sie machten das aus Dummheit"
Der Verteidiger zeichnete ein anderes Bild der Angeklagten: "Die beiden sind spielsüchtig, dann haben sie die falschen Personen kennengelernt. Sie machten das aus Dummheit. Aus einer Notsituation heraus ließen sie sich dazu hinreißen."

Die beiden Serben hätten sich dann von den Hintermännern nicht mehr unter Druck setzen lassen und reinen Tisch machen wollen. "Sie sind freiwillig vom Balkan hierhergekommen, um sich der Polizei zu stellen - so etwas ist sehr selten. Mehr können sie nicht sagen, sie haben Angst um ihr Leben. Von der Beute haben sie auch nichts gehabt", so der Verteidiger.

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