Der An- und Verkauf von Bruchgold aus Osteuropa soll Ernst Klimitschs eigentliches Geschäft gewesen sein - und damit der Posten des Chef-Designers beim Nobel-Juwelier "Kornmesser" beinahe bedeutungslos. Allerdings brachte der Job Prestige - und Kontakt zu den wirklich Reichen. Doch Geschäftsbeziehungen zur Russen-Mafia sollen am Ende dazu geführt haben, dass Klimitsch mehr als zwei Monate untertauchen musste und nun in einer Zelle sitzt.
"Schweigen ist das Beste, was er tun kann"
Wer ihm das Bruchgold in Form von altem Schmuck und Dukaten - gegen Ende hin gab es sogar Lieferungen reinsten Goldes - geliefert hat, darüber schweigt sich Klimitsch bislang aus. Auch verrät er nicht, wer es ihm wieder abgekauft hat. "Darüber zu schweigen ist das Beste, was er tun kann, wenn er seine Familie nicht in Gefahr bringen will", sagt sein Anwalt Wolfgang Bernt.
Deals in Höhe von über 200 Millionen Euro
Dass er Steuern hinterzogen habe, verschwieg der Schmuckhändler, wie berichtet, jedoch nicht. Aus gut informierten Kreisen sickert nun durch, um wie viel Geld und Gold es in den vergangenen Jahren eigentlich gegangen sein soll.
Die nicht abgeführte Mehrwertsteuer beläuft sich auf knapp 40 Millionen Euro. Das würde bedeuten, es ging um dubiose Deals in Höhe von über 200 Millionen Euro. Bei einem Kilopreis von rund 20.000 Euro für Bruchgold macht das rund zehn Tonnen. "Genaue Ziffern sind nicht bekannt. Klimitsch hat keinen Überblick mehr", sagt sein Anwalt.
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