Minus-Verteilung

Ausschuss-Farce: Gesamte Politik büßt Vertrauen ein

Österreich
21.09.2012 11:25
Die Materialschlachten um den Untersuchungsausschuss und die Wehrpflicht lassen das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik weiter bröckeln. Betroffen sind im jüngsten "Vertrauensindex" praktisch alle Parteien. Und dabei fand die Umfrage noch vor der jüngsten Parlaments-Farce statt...

Der vom Meinungsforschungsinstitut OGM und der APA monatlich ermittelte Index bildet ein Saldo aus den Antworten "Vertrauen" und "kein Vertrauen" von 500 repräsentativ für die Gesamtbevölkerung befragten Österreichern. Bis auf die gleich gebliebene Eva Glawischnig von den Grünen sind in der jüngsten Erhebung alle Parteichefs abgesackt. Und das, obwohl die Befragung der 500 Österreicher bereits am Montag dieser Woche stattgefunden hatte, also noch bevor die Farce rund um das "Abdrehen" des Ausschusses bei der Nationalratsitzung am Mittwoch ihren Höhepunkt fand.

Für OGM-Chef Wolfgang Bachmayer ist der Vertrauensverlust aber nicht nur durch die Geschehnisse rund um den U-Ausschuss und die Nicht-Vorladung von Bundeskanzler Werner Faymann begründet. Auch die "zunehmende Spannung" in der Koalition im Zuge der Volksbefragung zur Wehrpflicht sowie die Personaldebatten innerhalb der ÖVP in den letzten Wochen seien Grund für die Einbußen.

Fischer führt an, Graf als Schlusslicht
Beim Ersten als auch beim Letzten auf der Rangliste blieb weiterhin alles beim Alten: Bundespräsident Heinz Fischer führt den Vertrauenstrend mit einem Wert von 47 (-4) im Vergleich zum Vormonat weiter an, Schlusslicht mit einem Saldo von -57 bleibt der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf.

Für Faymann setzte es einen Absturz um sieben Prozentpunkte, er liegt nun mit fünf Punkten minus wieder im negativen Bereich. Auch ÖVP-Chef Michael Spindelegger findet sich mit einem Verlust von acht Punkten nun mit einem Saldo von -3 im Minus. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache büßte sieben Punkte ein und liegt nun mit einem Minus von 44 an vorletzter Stelle des Rankings. Ebenfalls Verluste erlitt BZÖ-Obmann Josef Bucher, er verlor drei Prozentpunkte und hält nun bei einem Saldo von -27.

Koalitions-Klubchefs abgestraft
Einen recht deutlichen Absturz musste SP-Klubchef Josef Cap hinnehmen: Er verlor acht Punkte und rangiert nun mit einem Minus von 18 im hinteren Drittel der Liste. Sein VP-Gegenüber Karlheinz Kopf büßte fünf Punkte ein und ist (mit einem Saldo von -29) nun Fünft-Letzter des Rankings. Staatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ), der - im Gegensatz zu Faymann - in den U-Ausschuss geladen ist, liegt mit einem Saldo von -18 am selben Platz wie Cap und auch Finanzministerin Maria Fekter. Der enge Vertraute des Kanzlers wurde beim aktuellen Index zum ersten Mal abgefragt.

Im Minus gestartet ist Neo-Staatssekretär Reinhold Lopatka: Er kommt auf ein Minus von 11 Punkten. Anders sein VP-Kollege Sebastian Kurz: Der ebenfalls erstmals abgefragte Integrationsstaatssekretär wird mit einem Plus von 11 Punkten seinem Image als Hoffnungsträger der ÖVP durchaus gerecht. Ein weiterer "Index-Neuling", Finanzsstaatssekretär Andreas Schieder, stieg hingegen mit einem Saldo von -18 im negativen Bereich ein.

Großteil der Minister genießt Vertrauen
Im Plus befindet sich - neben Fischer und Kurz - auch Nationalratspräsidentin Barbara Prammer mit einem Saldo von +29, was einen Zuwachs von sechs Punkten bedeutet. Auch die VP-Minister Reinhold Mitterlehner (12/+3) und Karlheinz Töchterle (11/+5) liegen im Plus. Auf SP-Seite sind dies Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (5/+3), Sozialminister Rudolf Hundstorfer (3/+5) und Gesundheitsminister Alois Stöger (2+3).

Weiterhin im deutlichen Vertrauensminus befinden sich der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer (-30/+2) und Verteidigungsminister Norbert Darabos (-42/-8).

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