Wegen Hamas-Angriff
Israels Militärgeheimdienst-Chef tritt zurück
Wegen des Angriffs der Terrorgruppe Hamas vom 7. Oktober ist nun der Chef des Geheimdienstes zurückgetreten. Dies gab das israelische Militär am Montag bekannt.
Mit Aharon Haliwa, dem Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, zieht nun der erste hochrangige israelische Politiker nach den Misserfolgen rund um den Hamas-Angriff die Konsequenzen und legt sein Amt nieder. Bereits im Oktober hatte Haliwa der Öffentlichkeit verkündet, dass er sich wegen des Hamas-Angriffs schuldig fühle. Er hätte das Massaker, wie er erklärte, verhindern müssen. „Schon an diesem Morgen habe ich verstanden, dass es vorbei ist. Wenn der Krieg vorbei ist, muss ich gehen“, soll der Geheimdienstchef laut „i24news“ bereits kurz nach dem 7. Oktober zugegeben haben. Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant stimmte demnach dem Antrag auf Rücktritt zu. D
Die Rücktrittserklärung kommt kurz vor der als hochriskant geltenden Bodenoperation in Rafah. Israel geht davon aus, dass dort die letzte Hamas-Hochburg im Gazastreifen ist. Auch nicht vergessen werden dürfen die Spannungen zwischen Israel und dem Iran, die gegenseitige Vergeltungsangriffe heimgesucht haben.
General Haliwa war 38 Jahre lang Teil der IDF. Man ist ihm dankbar für seinen Beitrag „als Soldat und Befehlshaber zur Sicherheit des Landes“.
Zum Hintergrund
Terroristen der palästinensischen Extremistenorganisation Hamas und anderer Gruppen hatten bei ihrem Massaker am 7. Oktober des vergangenen Jahres mehr als 1200 Menschen ermordet und rund 250 Geiseln in den Gazastreifen entführt. Haliwa sagte bereits kurz danach, er trage die Verantwortung für die Fehler, die zu dem Terrorüberfall geführt hätten. Um diese Fehler aufzuklären, forderte er nun auch die Einrichtung eines staatlichen Untersuchungsausschusses.
Israel reagierte auf das Massaker mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik.










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