Sauer, scharf, unbeliebt: Mit diesen Klischees hatte Essig lange Jahre zu kämpfen. Dass Essig viel mehr kann, als Salate versäuern, beweist die steirische Traditions-Firma Gölles, die kürzlich ihr 40. Jubiläum feierte.
Am 11. April zelebrierte Familie Gölles zusammen mit zahlreichen Ehrengästen im renommierten Restaurant Steirereck Wien das 40-jährige Bestehen des Apfel-Balsamessigs der Manufaktur Gölles.
Besonders im Fokus stand dabei die Verkostung von exquisiten Sorten und teilweise 40 Jahre alten Reserven aus dem Hause Gölles. Schon bei der ersten Essigprobe wurde schnell klar: Essig ist alles, nur nicht sauer! Beim Himbeeressig mischten sich beispielsweise fruchtige Noten mit spritzigen Komponenten. Der Spargelessig überzeugte mit intensivem Spargelaroma. Und die sogenannte „Zitronenwürze“ sorgte mit ihrem sommerlich-fruchtigen Aroma für ein wenig mediterranes Flair.
Wie süß, warm und vollmundig Essig sein kann, bewiesen die Proben des Apfel-Balsamessigs. Hier durften sich die Besucher durch teilweise 40 Jahre alte Reserven kosten und die geschmacklichen Unterschiede zu den heutigen Produkten erahnen. Der Apfel-Balsamessig schmiegt sich in jeder Hinsicht fruchtig-süß an den Gaumen, erinnert an Powidl-Marmelade und Honigtopf. Je „jünger“ der Essig war, desto cremiger wurde auch die Konsistenz. So könnte der 2014-er Balsamessig schon fast als Marmelade durchgehen. Herrlich vollmundig, passt er laut Gölles-Junior Chef David hervorragend zu Erdbeeren mit Schlagobers und Vanilleeis.
Zum Schluss gab es eine Verkostung von Balsamessig-Sorten aus unterschiedlichen Fässern: Mit dabei waren Aromen vom Eichenfass, Kirschholz und Kastanie. Diese Aromen stachen beim Tasting deutlich heraus und überzeugten mit kräftigen, würzigen Noten, passend zu deftigen Fleisch und Käsesorten.
„Wenn ich ein Essig wäre, wäre ich definitiv ein Apfel Balsamessig, weil der ist, ungefähr so alt wie ich: 40 Jahre. Ich bin ein bisschen älter, aber nicht wesentlich.“
Schauspieler Stefano Bernadin
Wie man die Essigsorten am besten in der Küche einsetzt, zeigte Steirereck-Hausherr Heinz Reitbauer in Form von exklusiven kulinarischen Highlights. Das 5-Gang-Menü interpretierte die Essigsorten nahezu perfekt und gab auch den einen oder anderen Input zum Nachmachen in der eigenen Küche.
Alles in allem war es ein Fest der Sinne, das die Vielfalt und Qualität steirischer Essigkultur und -kunst in den Mittelpunkt stellte.
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