In der Zukunftsfrage von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen scheint es nach den heftigen Turbulenzen zum Saisonstart beim österreichisch-britischen Rennstall Red Bull eine klare Tendenz zu geben. Selbst Mercedes-Teamchef Toto Wolff teilt diese Meinung.
Der Niederländer werde 2025 zu „100 Prozent“ beim derzeitigen Branchenprimus fahren, sagte Teamchef Christian Horner am Freitag in Suzuka bei Sky. Triple-Champion Verstappen betonte tags zuvor, dass er „sehr glücklich“ damit sei, derzeit bei Red Bull zu sein.
Mercedes-Boss Toto Wolff, der durchaus an einer Verpflichtung Verstappens interessiert ist, sieht die Lage ähnlich wie Horner. „Max sitzt im besten Auto und als Fahrer wird das immer die Priorität sein. Es ist nett, diese Diskussionen zu haben“, sagte der Wiener. „Aber im Moment sehe ich bei ihm keinen Grund, warum er das Team wechseln sollte.“ Max sei zwar „superstark“, es gebe allerdings auch andere Piloten als gute Alternativen. „Es geht ja nicht nur um 2025, sondern wir reden auch über 2026 und danach. Da ist alles offen“, ergänzte Wolff.
Wolff: „Haben noch Zeit“
Seit Wochen wird spekuliert, dass Verstappen den Austro-Rennstall trotz eines noch bis 2028 gültigen Vertrags wegen einer besonderen Klausel vorzeitig verlassen könnte. Mercedes will den 26-Jährigen als Nachfolger von Lewis Hamilton verpflichten, der Brite fährt ab dem kommenden Jahr für Ferrari. Insgesamt sei der Fahrermarkt sehr dynamisch, sagte Wolff. „Es ist viel zu früh, um uns auf einen Fahrer festzulegen. Die nächsten Monate werden uns ein paar Erkenntnisse bringen.“
Auch der 42-jährige Ex-Champion Fernando Alonso (Aston Martin), der spätestens bis zum Sommer über seine F1-Zukunft entscheiden will, das 17-jährige Supertalent Kimi Antonelli aus dem eigenen Nachwuchsprogramm oder der zurückgetretene Sebastian Vettel könnten eine Option sein. „Sebastian ist ein Name, den man nicht diskutieren darf“, betonte Wolff allerdings. Der Deutsche müsse sich selbst noch eine Meinung bilden, ob er überhaupt zurückkommen wolle. „Es ist im Moment ein kleiner Flirt, nachdem er mit dem Sportwagen (bei einem Test, Anm.) gefahren ist. Wir werden auf jeden Fall sprechen, aber das tun wir sowieso.“
Die brisante Klausel
Verstappen soll sich bei Red Bull verabschieden können, sollte sein enger Vertrauter Helmut Marko vorzeitig gehen müssen. Der 80-jährige Steirer ist als Red-Bull-Motorsportberater der Gegenspieler von Horner in einer brisanten Affäre. Horner wurde von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen.
Nach einer vom Mutterkonzern Red Bull eingeleiteten Untersuchung wurde die Beschwerde abgewiesen. Doch anonyme E-Mails mit pikanten Details befeuerten den Vorgang, der wiederum Machtkämpfe bei Red Bull zwischen der österreichischen und thailändischen Eigentümerseite zum Vorschein kommen ließ.
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