Seine rostrote Oberfläche hat dem Mars auch den Beinamen Roter Planet eingebracht. Jetzt haben aber Aufnahmen, die der Rover „Perseverance“ zur Erde gefunkt hat, Forscher in Staunen versetzt. Die Bilder zeigen nämlich, dass auch Tausende helle Steinen auf dem Marsboden verstreut sind.
Auf den Aufnahmen sind mehr als 4000 helle, kieselsteingroße Steine zu sehen, die über den gesamten Kraterboden verstreut sind. „Diese Steine sind sehr ungewöhnlich, und wir versuchen, ihre Herkunft zu verstehen“, erklärte Candice Bedford, Planetenforscherin an der Purdue University und Mitglied des Mars 2020-Wissenschaftsteams, Mitte März auf der 54. Lunar and Planetary Science Conference in Woodlands im US-Bundesstaat Texas.
Analyse zeigt: Steine enthalten kein Wasser
Eine erste Analyse des Gesteins mithilfe der Instrumente des NASA-Rovers „Perseverance“ ergab, dass es dehydriert ist. Es fehlt den Steinen nicht nur an Wasser, sondern auch an Mineralien wie Eisen, Magnesium, Kalzium und Natrium.
„Diese Steine sind in vielerlei Hinsicht ziemlich dezimiert“, sagt Bedford. Sie vermutet, dass ihre dehydrierte Beschaffenheit darauf hindeutet, dass sie durch Prozesse wie Lavaströme oder Asteroideneinschläge anderswo auf dem Mars erhitzt und metamorphosiert (umgewandelt, Anm.) wurden, bevor sie im Krater abgelagert wurden.
Das Forscherteam ist sehr daran interessiert, den Ursprung dieser Gesteine zu verstehen, um tiefere Einblicke in die Vergangenheit des Mars zu erhalten - einschließlich des Zeitpunktes, an dem noch Wasser im Jezero Crater vorhanden war, einem einstigen See, der heute eine trockene Landschaft ist.
Rover sucht am Mars nach mikrobiellem Leben
Der im Juli 2020 von Cape Canaveral aus gestartete Rover war am 18. Februar 2021 mit einem riskanten und mehrere Minuten dauernden Manöver im Jezero Crater aufgesetzt. Der rund 2,2 Milliarden Euro teure Rover sucht auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens und erforscht das Klima und die Geologie des Planeten.
Kamera-Software aus Österreich an Bord
An Bord hat der rund 1000 Kilogramm schwere Roboter (Bild) von der Größe eines Kleinwagens unter anderem sieben wissenschaftliche Instrumente, 23 Kameras und einen Laser. Für eine der Kameras haben Grazer und Wiener Forschungseinrichtungen eine Software geliefert. Diese wertet deren Bilder auf eine völlig neue Weise dreidimensional aus.
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