SPÖ-Manager Pultar:

„Ja, ich war der Kapitän und Bernhard der Stürmer“

Salzburg
31.03.2024 13:00

Als Wahlkampfmanager lotste Vincent Pultar seinen Chef Bernhard Auinger ins Bürgermeisteramt der Stadt Salzburg. Wie das 31-jährige Polittalent tickt und was am Wahlsonntag die größte Genugtuung war.

Tage vor Weihnachten zog sich Vincent Pultar bei einer Massage (!) einen Muskelfaserriss in der rechten Wade zu. Die Laufschuhe ruhen seither im Schrank der kleinen Altstadtwohnung. Dafür ist der erst 31-jährige Wahlkampfmanager politisch um sein Leben gelaufen. Von Haus zu Haus um jede einzelne Stimme – mit Erfolg. Nach Wahlniederlagen 2017 und ’19 ging das Bürgermeisteramt in Anlauf drei an die SPÖ, an Bernhard Auinger.

Einen Anteil daran hat Pultar. Er zog im Team Auinger die Fäden. Er gab vor, sich nicht nur gegen den S-Link zu positionieren, sondern für eine bessere Verkehrspolitik einzustehen. Mit diesem Thema hatten die Roten ein echtes Alleinstellungsmerkmal.

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Bernhard Auinger wird es die nächsten fünf Jahre super machen. Aber klar, ich kann es mir vorstellen, mal Bürgermeister zu sein.

Vincent Pultar

„Ja, man kann das schon so sagen, dass ich der Kapitän im Team und Bernhard Stürmer war“, grinst Pultar. „Wir haben aber gesamt ein top Team, jeder war Kapitän. Tarik Mete etwa, Andrea Brandner, Hannelore Schmidt, Sebastian Lankes, um nur einige zu nennen.“

Pultars Werdegang war vorgezeichnet. „Schon am Frühstückstisch ist über Politik gesprochen worden“, denkt Pultar an die Jugend in Liefering und Papa Josef, den langjährigen Büroleiter von Heinz Schaden. Mit 21 Jahren während des Politikwissenschaftsstudiums ist Vincent Pultar in der Schaden-Ära als Wahlkampfhelfer eingestiegen.

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Beim S-Link lasse ich mir gerne Populismus vorwerfen. Wir haben gewusst, die Mehrheit ist grundsätzlich dagegen.

Vincent Pultar

Kenner attestieren dem großgewachsenen Hobby-Kicker Bürgermeisterpotenzial: "Ich kann mir das vorstellen. Aber jetzt geht es darum, welche Projekte setzen wir mit Bernhard in den nächsten fünf, wahrscheinlich sogar zehn Jahren um. Ich fasse jetzt erst mal Fuß!"

Noch gibt es für Pultar wenig Zeit zum Rasten. Es stehen viele Verhandlungsrunden um die Stadtregierung, weitere 14-Stunden-Arbeitstage an. Dennoch wirkt das Polittalent, das 2022 seine Barbara heiratete, frisch. „Ich bin nicht schadenfroh. Aber 2019, als wir zum zweiten Mal nicht Bürgermeister wurden, war es dem damaligen ÖVP-Landtagsklubvorsitzenden Wolfgang Mayer nicht zu blöd, mich auf seiner privaten Facebookseite zu markieren, sinngemäß zu schreiben: ,Vincent Pultar wird als schlechtester Wahlkampfleiter der Geschichte eingehen’. An diesen Post habe ich mich bei der Stichwahl erinnert. Das ist schon eine Genugtuung, gibt Kraft.“

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