Anklage in Salzburg

„IS-Schläfer“ plante Anschlag auf Christkindlmarkt

Der 21-Jährige soll mehrere Anschläge auf Weihnachtsmärkte in Salzburg geplant haben.(Bild: APA/BARBARA GINDL)

Nach monatelangen Ermittlungen gibt es nun neue Entwicklungen im Fall rund um einen mutmaßlichen „IS-Schläfer“ in Salzburg: Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat jetzt offiziell Anklage gegen den 21-jährigen Afghanen erhoben. Ihm werden mehrere terroristische Straftaten vorgeworfen – darunter die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und die Anleitung zu Terroranschlägen. Das Ziel dürften Polizisten, Juden und Christkindlmärkte gewesen sein.

Der Verdächtige, der sich laut Ermittlungen als sogenannter „Schläfer“ des IS jederzeit für Anschläge bereitgehalten haben soll, sitzt seit Dezember 2024 in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe wiegen schwer.

Mehrere Anschläge in Salzburg geplant
Denn er soll unter anderem konkrete Pläne für Messer- und Sprengstoffanschläge auf die Festung Hohensalzburg, den Salzburger Hauptbahnhof und den Christkindlmarkt am Dom- und Residenzplatz geschmiedet haben. Auch ein konkreter Zeitraum – rund um Weihnachten 2024 – soll dabei bereits geplant gewesen sein.

Außerdem soll der Angeklagte versucht haben, eine Person in Belgien zu einem Selbstmordattentat im Iran zu überreden. Der wurde allerdings vor seiner geplanten Ausreise festgenommen.

Anleitungen zum Bau von Sprengsätzen
Laut Staatsanwaltschaft sammelte und verbreitete der 21-Jährige zudem IS-Propagandamaterial über Social Media. Auch Anleitungen zum Bau von Sprengsätzen soll er sich aus dem Internet besorgt haben.

Teilweise geständig
Der Mann ist bislang unbescholten, soll sich teilweise geständig gezeigt haben. Da er einige der ihm vorgeworfenen Taten noch vor seinem 21. Geburtstag begangen haben soll, wird vor einem Geschworenengericht für Jugendstrafsachen am Landesgericht Salzburg verhandelt. Ein Verhandlungstermin steht noch aus. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft oder sogar lebenslange Freiheitsstrafe.