Eigentlich hoffen wir ständig. Auf besseres Wetter, auf mehr Geld, auf Glück, oder auf bessere Zeiten. In unserer schnelllebigen Welt wird die Hoffnung oft zur treibenden Kraft hinter menschlichen Beziehungen. Denn sie motiviert uns, auch in schwierigen Zeiten an eine bessere Zukunft zu glauben.
Womit beginnen? Mit dem Schönen, Erhebenden. Also: Wir alle sind Hoffnungs-Wesen. Auch wenn es Ihnen nicht bewusst ist, machen Sie bei jedem Gedanken an die Zukunft nicht nur eine kleine Zeitreise, Sie holen gleichzeitig eine bessere Zukunft in die Gegenwart. Das werde ich machen. So wird es sein. Das wird gut sein. Als Therapeutin erlebe ich immer wieder, wie dramatisch es werden kann, wenn ein Mensch hoffnungslos ist.
Hoffnung als Schattenliebende
Auch umgekehrt ist es möglich: Wider besseres Wissen überstrahlt die Hoffnung alles. Vor allem Schattenfrauen sind von der Hoffnung wie von einem Betäubungsmittel abhängig. Hanna ist 48 und seit fünfzehn Jahren die Geliebte von Paul. Bei jedem Versuch, sich von ihm zu trennen, siegt doch wieder die Hoffnung: „Ich muss abwarten, bis das Kind in den Kindergarten kommt / in die Schule / mit der Lehre fertig ist.“ Aktuell sagt Paul, dass er seine Frau vorläufig nicht verlassen kann, weil sie Rheuma hat. Sein „vorläufig“ nährt Hannas Hoffnung. „Paul wird mit ihr offen reden, wenn sie ihre Krankheit im Griff hat.“
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