Weil das Federvieh äußerst hungrig ist und sich daher reichlich am Fischbestand des Bodensees bedient, dürfen die Tiere weiterhin bejagt und vertrieben werden.
Sie sind die stärkste Konkurrenz für die Bodenseefischerei: Kormorane. Die schwarzen Vögel sind gute Taucher und finden unter Wasser ihr Lieblingsgericht. Da die Fischerei aber mit extremen Rückgängen beim Fischbestand zu kämpfen hat, ist das Federvieh hierzulande gar nicht gern gesehen.
Schon vor Jahren hat das Land deswegen die Bejagung und das Vergrämen der Tiere im Naturschutzgebiet Rheindelta zugelassen – denn EU-rechtlich ist der Kormoran eigentlich geschützt. Es sei mit wenigen gezielten Eingriffen gelungen, die Zahl der Brutpaare über einen Zeitraum von elf Jahren hinweg auf gleichem Niveau zu halten, informierte der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) am Mittwoch. Die Verordnung, die diesen Maßnahmen zugrundeliegt, lief Ende Jänner aus und wurde nun – mit einigen Anpassungen – neu erlassen.
Die in der Verordnung vorgesehenen Maßnahmen müssen weiterhin konsequent umgesetzt werden, um den Druck auf den Fischbestand und die Fischerei zu lindern.
Landesrat Christian Gantner (ÖVP)
Druck auf Fischbestand lindern
Die Kormorane brüten seit 2001 am Vorarlberger Bodenseeufer im Bereich der Fußacher Bucht. Rasch kam es zu Konflikten. Kein Wunder: Die Fischentnahme durch Kormorane betrage bereits zumindest das Doppelte der gesamten fischereilichen Nutzung, erklärte Gantner. „Die in der Verordnung vorgesehenen Maßnahmen müssen weiterhin konsequent umgesetzt werden, um den Druck auf den Fischbestand und die Fischerei zu lindern“, betonte er am Mittwoch.
Rund 500 Kormorane
Zu den konkreten Zahlen: Im vergangenen Jahr wurden 53 erfolgreiche Bruten mit 154 flüggen Jungtieren gezählt. In der Fußacher Bucht nächtigen derzeit rund 500 Kormorane. Rund um den Bodensee stieg die Zahl der Kormoran-Brutpaare in jüngster Zeit hingegen stark an, nämlich von rund 1200 im Jahr 2022 auf über 1560 im vergangenen Jahr. Für eine Verbesserung der Situation der Fischer sei es wichtig, dass auch die anderen Bodenseeanrainerländer Maßnahmen zur Eindämmung der Kormoranzunahme treffen, fordert Gantner.
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