Grazer Hotelier:

„So bleibt Mur Grenze zwischen Arm und Reich“

Steiermark
21.03.2024 06:30

Die Mega-Baustelle in der Grazer Innenstadt sorgt seit mehr als einem Jahr regelmäßig für Aufregung. Nun steigt der bekannte Hotelier Florian Weitzer in den Ring und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Dreierkoalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ. Er ortete in der Umgestaltung des Stadtbilds eine eklatante Benachteiligung der rechten Murseite.

Die Mur als Grenze. Seit jeher trennt der Fluss in der Landeshauptstadt die reiche linke Stadtseite von der weniger privilegierten rechten Seite. Trotz aller Bemühungen ist dieses historische Erbe noch in vielen Grazer Köpfen präsent. „Und offenbar haben Politik und Baudirektion weiter wenig Interesse daran, dass auf dieser Seite der Mur etwas weitergeht“, schüttelt Florian Weitzer den Kopf.

„Drüben liebevoll, hier lieblos“
Der Hotelier betreibt mit dem „Wiesler“, dem „Weitzer“ und in weiterer Folge auch mit dem „Daniel“ gleich drei Traditionshäuser auf der rechten Uferseite. Sein Groll richtet sich gegen die Großbaustelle zur Innenstadtentlastung. Aber nicht wegen Unannehmlichkeiten wie regelmäßiger Staus, Lärmbelästigungen oder die eingeschränkte Erreichbarkeit, „denn das gehört bei einem Projekt in dieser Dimension eben dazu“, sagt der Grazer. „Mir geht es darum, dass auf unserer Seite nach der Baustelle einfach alles zubetoniert wird, während drüben die Neutorgasse zu einer echten Flaniermeile wird. Dort wird wunderschön gepflastert und die Oberfläche deutlich aufgewertet, aber auf unserer Seite will man offenbar sparen. Drüben liebevoll, hier lieblos.“

Aus seiner Sicht brechen Kommunisten, Grüne und Sozialisten damit auch ein Wahlversprechen. „Man hat den Wählern ja versprochen, dass die Mur künftig kein Grenzfluss mehr ist. Das Gegenteil ist jetzt aber der Fall. Die Grenze ist nun noch deutlicher zu sehen. Man hat jede Chance vertan, damit die Mur verbindend gesehen wird. Und das, obwohl man für dieses Projekt zig Millionen Euro in die Hand nimmt.“

Schwentner will keine Ungleichbehandlung
Die verantwortliche Vize-Bürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) betont gegenüber der „Krone“, dass es ihr extrem wichtig sei, „dass in der Qualität des Bauens kein Unterschied zwischen den beiden Murufern gemacht wird“. Sie verweist dabei auf den Lendplatz-Umbau oder die Annenstraße. „Außerdem entwickeln wir den jahrzehntelang vernachlässigten Bezirk Gries mit der geplanten Linie 8 als Gesamtes in die Zukunft.“ 

Hinsichtlich der Neutorlinie werden laut Schwentner auch auf der rechten Murseite breitere Gehsteige errichtet und der gesamte Bereich werde mit Bäumen, Grünraum und Sitzgelegenheiten aufgewertet. Bezüglich des Bodenbelags werde gerade geprüft, was in Hinblick auf die Weltkulturerbezone möglich und leistbar ist.

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