Brisante AMS-Bilanz

Sogar im Gesundheitswesen steigt Arbeitslosigkeit

Niederösterreich
06.05.2025 05:50

Die Situation am Arbeitsmarkt bleibt in Niederösterreich angespannt. Und die Job-Krise breitet sich auf immer mehr Berufsgruppen aus. Auch im Gesundheits- und Sozialbereich gehen immer mehr Arbeitsplätze verloren.

Exakt 43.344 Menschen sind in Niederösterreich als arbeitslos gemeldet. „Das sind um 5,2 Prozent mehr als vor einem Jahr“, rechnet Sandra Kern, Chefin des Arbeitsmarktservice (AMS) in NÖ, vor. Berücksichtigt man dazu noch all jene, die derzeit AMS-Schulungen absolvieren, steigt die Zahl der Personen ohne Job auf 53.708, was ebenfalls einer Steigerung von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Immer mehr Niederösterreicher müssen den Gang zum AMS antreten. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Immer mehr Niederösterreicher müssen den Gang zum AMS antreten.

Geringe Bildung problematisch
Was auffällt: Mehr als 41 Prozent der Arbeitslosen im weiten Land verfügen nur über einen Pflichtschulabschluss. Und das, obwohl diese Gruppe in der Gesamtheit der Beschäftigten gerade einmal ein Zehntel ausmacht. Die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) betont daher die Bedeutung von Qualifizierungsmaßnahmen: „Eine abgeschlossene Ausbildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.“

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In den kommenden Monaten ist in Niederösterreich mit keiner Entspannung am Arbeitsmarkt zu rechnen.

Susanne Rosenkranz, FPÖ-Landesrätin

Alle Altersstufen betroffen
Diese Erfahrung machen aktuell vor allem auch junge Menschen in Niederösterreich. Im Alterssegment bis 24 Jahre stieg die Arbeitslosigkeit im April nämlich mit einem Plus von 7,5 Prozent am meisten an. Betroffen sind allerdings alle Altersstufen. Und Frauen mit einer Zunahme von 6,3 Prozent stärker als Männer mit plus 4,3 Prozent.

Krise in immer mehr Branchen
Betrachtet man die Entwicklung des Arbeitsmarkts nach Branchen, fällt auf, dass neben den bereits gewohnten Sorgenkindern Handel und Industrie nun sogar der Gesundheits- und Sozialbereich in eine Job-Krise schlittert. Hier gingen zuletzt um 8,4 Prozent mehr Arbeitsplätze verloren als noch vor einem Jahr. Regional ist die Zahl der Job-Suchenden nur in den Bezirken Gmünd und Lilienfeld rückläufig, in allen anderen Landesteilen gibt es Zuwächse, zum Teil sogar im zweistelligen Prozentbereich.

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Die Arbeitslosigkeit steigt Monat für Monat und die schwarz-blaue Landeskoalition schaut tatenlos zu.

Sven Hergovich, Landesvorsitzender der SPÖ

SPÖ fordert Konjunkturpaket
Als alarmierend sieht die SPÖ die aktuellen Arbeitsmarktdaten in Niederösterreich. Vorsitzender Sven Hergovich fordert ein Konjunkturpaket des Landes:. Dieses solle unter anderem Investitionen in Bildung, Schaffung sozialer Arbeitsplätze durch gemeinnützige Projekte sowie sozialen Wohnbau umfassen. „Denn Bauen schafft Arbeitsplätze“, ist Hergovich überzeugt.

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