Ruft zum Wählen auf

Team veröffentliche letzte Botschaft Nawalnys

Ausland
15.03.2024 07:52

Sein Team hat posthum noch eine Botschaft des Kremlkritikers Alexej Nawalny veröffentlicht. In den letzten Tagen vor seinem Tod hatte dieser einen Beitrag anlässlich der anstehenden Wahl vorbereitet. Für unentschlossene Wähler ließ er eine Handy-App entwickeln, die per Zufall einen Namen kreiert, neben dem man sein Kreuzerl setzen könne.

Fast einen Monat ist es her, dass Nawalny in dem sibirischen Straflager „Polarwolf“ auf rätselhafte Art und Weise ums Leben kam. Doch eine letzte Nachricht hat der Oppositionelle noch für seine Anhänger. Die Präsidentenwahl, die von Freitag bis Sonntag über die Bühne geht, wollte er nicht unkommentiert lassen. 

In diesem Video wird Nawalnys letzte Botschaft veröffentlicht: 

App generiert neuen Präsidentschaftskandidaten
Nachdem sechs Gegenkandidaten zum amtierenden Machthaber Wladimir Putin von der Wahlkommission mit fragwürdigen Begründungen nicht zugelassen wurden, gibt es nur wenig Auswahl auf dem Stimmzettel in dem flächenmäßig größten Land der Welt. Nawalny hatte kurz vor seinem Ableben eine Idee, wie man diesem Problem Abhilfe schaffen kann. Er entwickelte die App „Foton“, die auf Knopfdruck den Namen eines zufälligen Kandidaten ausspuckt. 

Nawalny: „Habe das Problem nicht – darf nicht wählen“
„Je nach Ihrem Weltbild können Sie davon ausgehen, dass der Gott, die Natur, das Chaos, der Kosmos, der Zufall oder die Walross-Mutter die Entscheidung für Sie getroffen hat“, so Nawalny über die App. Gewohnt sarkastisch stellte er zudem fest: „Ihr leidet und mir geht es gut. Ich habe dieses Problem nicht. Häftlinge dürfen nicht wählen.“

Nawalnys Mitstreiter schlug auch einen konkreten Zeitpunkt für den Urnengang vor. Putins Gegner sollten am Sonntag, dem Haupttag der Wahl, um 12 Uhr in den Wahllokalen einfinden. „Wir müssen den Wahltag nutzen, um zu zeigen, dass wir hier sind und dass wir viele sind“, erklärte Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja. MIt diesem subtilen Protest könne man der Ablehnung gegen den Despoten Ausdruck verleihen.


Nawalnys enger Vertrauter Leonid Wolkow, der vor Kurzem vor seinem Wohnhaus mit einem Hammer angegriffen worden war, riet dazu, auf den Wahlzetteln mindestens bei zwei Namen, am besten aber bei allen vier Kandidaten ein Häkchen zu machen. Damit werde der Wahlschein ungültig. 

Wolkow erklärte, viele Menschen würden nach Nawalnys Tod Wut, Ärger und Ohnmacht verspüren. Durch Wahlen sei in Russland kein Machtwechsel zu erreichen, weil das Ergebnis manipuliert werde. Das einzige, was man tun könne, sei den Machtapparat in Stress zu versetzen.

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