Ländle am Boden

Rabenschwarze Zeiten für Vorarlbergs Profiklubs

Vorarlberg
26.02.2024 07:55

Am vergangenen Spieltag verloren das dritte Mal in dieser Saison alle vier Vorarlberger Profi-Vereine, erstmals am gleichen Tag. Die Entwicklung der Ländle-Klubs ist bedenklich, alle werden den Klassenerhalt in diesem Spieljahr wohl nicht schaffen.

Düster schaut es aus, wenn man sich die Saison der Vorarlberger Profi-Vereine anschaut. Fast schon dunkel. Und viele Lichtblicke sind in diesem Spieljahr auch nicht mehr zu erwarten. Die vergangene Runde war die dritte in dieser Saison, in der Lustenau, Altach, Bregenz und Dornbirn alle verloren. Was nur insofern besonders ist, weil es erstmals an einem einzigen Tag passierte, nicht über ein Wochenende verteilt. Der erste „schwarze“ Spieltag war der Neunte. Von da an ging es für fast alle Ländle-Klubs rasant abwärts.

Die „Krone“ hat sich die Bilanz der Ländle-Profis noch genauer angeschaut:

SCR Altach: Die Rheindörfler sind voller Euphorie in die Saison gestartet, mit neuem Sportdirektor, neuem Trainerteam, vielen neuen Spielern. Ein großer Umbruch. Der in den ersten neun Runden machbar schien, zwölf Punkte holte man. Seither aber nur noch fünf aus den letzten elf. Sportlich machen die Rheindörfler nur kleine Schritte.

Austria Lustenau: Viel schlimmer kann eine Saison nicht laufen. Fehler in der Kaderplanung, ein schmales Budget. Drei Punkte zur Winterpause, Trainer Markus Mader musste davor schon gehen. Neo-Coach Andy Heraf holte zwar im wichtigen Auftaktspiel bei der WSG Tirol den ersten Sieg, zuletzt setzte es aber eine grauenvolle 0:7-Klatsche in Salzburg. Ein logischer Absteiger eigentlich. Dank der Punkteteilung besteht aber immer noch eine gar nicht so kleine Chance.

SW Bregenz: Spielte als Aufsteiger im Herbst unter Heraf zwar nicht den attraktivsten, aber unglaublich effizienten Fußball. Neo-Coach Mader, der mit Heraf die Vereine getauscht hat, will attraktiver spielen. Dafür musste er aber seinen Spielern mehr Freiheiten geben - das dankten sie ihm zuletzt mit einer katastrophalen Leistung gegen Schlusslicht Amstetten. Schwarz-Weiß muss die Kurve kratzen, sonst ist der starke Herbst bald wieder vergessen.

FC Dornbirn: Ein Präsident, der eigenmächtig beinahe den Verein komplett an die Wand gefahren hätte neben dem Platz, auf dem Rasen nur zehn Zähler nach 17 Runden. Zuletzt gegen den GAK kassierten die Rothosen die neunte Niederlage in Serie. Zehn Punkte fehlen auf einen Nichtabstiegsplatz, das Selbstvertrauen ist komplett am Boden. Von allen Ländle-Vereinen haben die Dornbirner derzeit die geringste Chance, die Klasse in dieser Saison zu halten. 

Zu den schwierigen Zeiten für die Ländle-Vereine eine Kolumne von „Krone“-Redakteur Dominik Omerzell:

Sportlich geht zu wenig vorwärts
Bei unseren vier Profi-Vereinen wird viel gearbeitet. Altach baut kontinuierlich sein Stadion aus, Lustenau bekommt bald ein neues. Dornbirn hat mittlerweile einen Sportdirektor, Aufsteiger Bregenz gar (dank der Austria) eine neue Rasenheizung. Während es infrastrukturell und wirtschaftlich deutliche Entwicklungen gibt, blieben sie aber auf sportlicher Ebene in den vergangenen Jahren meist aus. Altach kratzte die letzten Spielzeiten oft am Abstieg. Dornbirn wäre schon längst runtergerauscht, wenn es in Liga zwei in jedem der vergangenen Jahre Absteiger gegeben hätte. Lustenau spielte ein glänzendes Aufstiegsjahr in der Bundesliga, wurde nun aber brutal auf den Boden zurückgeholt. Bregenz stieg im vergangenen Sommer in Liga zwei auf, glänzte im Herbst. Aber auch dieser Glanz scheint schon wieder zu verblassen.

Woran liegt es, dass unsere Profis sportlich so zu kämpfen haben? Nur das (oft knappe) Geld kann es nicht sein. Woran also dann? „Wir können keine Schritte auslassen“, sagte Altach-Coach Joachim Standfest. Das stimmt, sportlich geht das nicht. Aber wenn das das Problem ist, dass es bei uns im Ländle mehr Zeit braucht, als anderswo, ist es dann überhaupt eine gute Idee, vier Vereine in den Profi-Ligen zu haben?

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