Lage ist „bedrohlich“

Munition fehlt: USA warnen vor Fall von Awdijiwka

Ausland
16.02.2024 07:19

Die US-Regierung warnt vor einer unmittelbar bevorstehenden Einnahme der seit Monaten umkämpften ukrainischen Stadt Awdijiwka durch die russische Armee. Grund dafür sei der eklatante Mangel an Artilleriemunition, der auch durch die republikanische Blockade um US-Kongress verursacht wird.

„Awdijiwka läuft Gefahr, in russische Hand zu geraten“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. „Dies geschieht zu einem großen Teil, weil den ukrainischen Streitkräften vor Ort die Artilleriemunition ausgeht.“

Russische Angriffe in Wellen
Russland schicke Wellen von Wehrpflichtigen, um ukrainische Stellungen anzugreifen. Da der US-Kongress das entsprechende Zusatzgesetz für weitere Ukraine-Hilfen noch nicht verabschiedet habe, könnten der Ukraine die dringend benötigten Artilleriegeschosse nicht geliefert werden.

Die Lage in Awdijiwka wird auch nach Einschätzung ukrainischer Beobachter immer schwieriger. Durch das Vordringen russischer Kräfte drohen die Verteidiger eingekesselt zu werden. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Donnerstag: „Wir tun das Maximale, damit unsere Soldaten ausreichend administrative und technologische Möglichkeiten haben, um so viele ukrainische Leben wie möglich zu retten.“

Ukraine schickte Sturmbrigade zur Verstärkung
Am Donnerstag entsandte die Ukraine Verstärkung in die fast vollständig zerstörte Kleinstadt. Angesichts eines Teilrückzugs in der Stadt wurde die 3. Sturmbrigade, eine der wichtigsten ukrainischen Kampfeinheiten, nach eigenen Angaben eilig dorthin verlegt. Die Brigade bezeichnet die Lage in Awdijiwka auf Telegram als „die Hölle“ sowie „bedrohlich und instabil“.

Der stellvertretende Brigadekommandant Maxym Schorin erklärte, die Kämpfe in Awdijiwka seien viel heftiger als bei der Schlacht um Bachmut, die ukrainischen Truppen seien zahlen- und waffenmäßig unterlegen. Trotzdem habe die Sturmbrigade bei einem Angriff in Teilen der Stadt den russischen Invasionstruppen schwere Verluste zugefügt. „Die Situation zum Zeitpunkt des Eintreffens der Brigade war äußerst kritisch.“ Russland und die Ukraine betrachten Awdijiwka als strategisch wichtig für die vollständige Kontrolle der ostukrainischen Industrieregionen Donezk und Luhansk im Donbass.

„Der Preis für die Untätigkeit ist hoch“
Laut Kirby erreichten die russischen Streitkräfte jetzt die ukrainischen Schützengräben in Awdijiwka und begännen, die Verteidigungsanlagen zu überwältigen. „Der Preis für die Untätigkeit des Kongresses ist hoch.“ Der Streit werde auf den Schultern der ukrainischen Soldaten ausgetragen. „Der Kongress muss sofort handeln.“

Ein milliardenschweres Militär-Hilfspaket für die Ukraine wurde zwar kürzlich vom US-Senat gebilligt, es muss aber noch durch das Repräsentantenhaus. In der zweiten Parlamentskammer haben die Republikaner eine knappe Mehrheit, und Abgeordnete vom rechten Rand der Partei stemmen sich seit längerem gegen weitere US-Hilfen für die Ukraine.

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