Ärger um Neuvergabe

Campingplätze bei Dobra: Unruhe in der Ruhe-Oase

Campingplätze an den Stauseen: 40 Bewerber bekundeten ihr Interesse.(Bild: Waldviertel Tourismus)

Mit so großem Protest nach der Neuverpachtung von drei Campingplätzen in der idyllischen Waldviertler Naturlandschaft hatten die Besitzer nicht gerechnet. Dennoch schaukelte sich die Stimmung hoch, jetzt trat man an die Öffentlichkeit, um den vielen kursierenden Falschbehauptungen und -informationen entgegenzutreten.

Überrascht zeigt man sich beim Gut Ottenstein, dessen Eigentümer die Windhag Stipendienstiftung ist. Knapp mehr als 3100 Hektar rund um die Stauseen Ottenstein und Dobra im Waldviertel besitzt das Gut. Damit hat es Flächen in einem wahren Naturjuwel, wo Teile davon in den nächsten Jahren sogar zum Nationalpark erklärt werden sollen.

Verträge gekündigt
Vor Monaten wurden dort viele Pachtverträge gekündigt – unter anderem von drei Campingplätzen, Jagden, usw. Denn die Stiftung muss schwarze Zahlen schreiben, um damit Stipendien zu gewähren und junge Talente zu fördern. „Daher sind alte Verträge an aktuelle Gegebenheiten angepasst worden“, erklären Forstdirektor Markus Reichenvater und Alexander Warringer, Geschäftsführer der Windhag Betriebs- & Verwaltungs-GmbH – und haben mit diesem Schritt reichlich Wirbel ausgelöst.

Mit großer Aufregung nicht gerechnet
Damit gerechnet haben die Verpächter nicht. Für die drei Campingplätze bekundeten 40 Parteien in einem offenen Verfahren ihr Interesse, etwa 20 davon gaben auch konkrete Angebote samt Zukunftskonzepten ab. Dass jener Pächter, der seit mehr als zehn Jahren die beiden Campingplätze beim Stausee und der Ruine Dobra betreibt, bei den klaren Bewertungskriterien nicht mehr zum Zug gekommen ist – er darf die beiden Plätze heuer noch die letzte Saison betreiben – kam auch für die Verpächter überraschend.

Geschäftsführer Alexander Warringer und Forstdirektor Markus Reichenvater treten vielen kursierenden Un- und Halbwahrheiten jetzt offensiv entgegen.(Bild: René Denk)

Schloss Waldreichs ist der Sitz des Gutes Ottenstein.(Bild: René Denk)

„Sehr gutes, zukunftsträchtiges Konzept“
„Ein Bewerber hat sich mit einem sehr guten und zukunftsträchtigen Konzept durchgesetzt“, erklärt Warringer. Das löste aber große Verstimmung beim noch aktuellen Pächter und einigen seiner Stammgäste aus: Eine Online-Petition wurde gestartet, die mittlerweile mehr als 4600 Unterschriften zählt.

„Die Qualität muss erhalten bleiben, das Angebot gezielt weiterentwickelt werden und die regionale Wertschöpfung im Mittelpunkt stehen“, definiert Reichenvater die wesentlichsten Kriterien für die Neuvergabe und die Zukunft der Campingplätze. An den neuen Betreiber wurden alle drei Campingplätze vergeben, in Ottenstein startete er bereits Anfang des Jahres. Er bringe frische Ideen, viel Erfahrung und ein klares Bekenntnis zur Region mit“, heißt es.