Blockaden, Festnahmen

Rechte und Linke legten Wiener Innenstadt lahm

Wien
26.07.2025 19:22

Am Samstag haben die rechtsextremen Identitären in Wien demonstriert.  Auch einige ausländische Rechtsextreme waren darunter. Begleitet wurde der Marsch von mehreren linken Gegendemos und Sitzblockaden.

Startpunkt war um 13 Uhr der Karl-Lueger-Platz, von dort aus zogen rund 200 Teilnehmer über den Stephansplatz Richtung Gestade, wo eine Abschlusskundgebung stattfand. 

Die Demonstrationen brachten große Teile der Wiener Innenstadt zum Stillstand: Verkehrsumleitungen, gesperrte Straßen, Polizeikontrollen. Wer diesen Samstag shoppen oder gemütlich Kaffee trinken wollte, musste sich auf lautstarken Protest und viel Blaulicht einstellen.

Bilder von der Kundgebung bzw. von den Gegendemos:

(Bild: Jöchl Martin)
(Bild: Jöchl Martin)
(Bild: Jöchl Martin)
(Bild: Jöchl Martin)

Polizei mit Großaufgebot vor Ort
Denn die Polizei war ebenfalls mit einem Großaufgebot vor Ort, um mögliche Konfrontationen zwischen den Gruppen zu verhindern. Im Vorfeld kündigte die LPD Wien auf Social Media an, „Bild- und Tonaufzeichnungen zur Vorbeugung von gefährlichen Angriffen“ anzufertigen. Auch bei den Wiener Linien kam es zu Verzögerungen aufgrund der Demos in der Innenstadt.

Martin Sellner dabei
Bereits zu Beginn skandierten die Demonstranten, angeleitet von Martin Sellner, seit Jahren Gesicht der Identitären, mehrmals den rechtsextremen Code „Remigration“. Direkt gegenüber standen den Identitären mehrere Antifaschisten, abgesehen von kleineren Provokationen – vonseiten der Identitären auch gegenüber Journalisten – begann die Demo aber ruhig. 

Martin Sellner, seit Jahren das Gesicht der Identitären
Martin Sellner, seit Jahren das Gesicht der Identitären(Bild: Jöchl Martin)

An mehreren Stellen trennten die Rechtsextremen und die – insgesamt zahlenmäßig überlegenen – Gegendemonstranten nur wenige Meter. Im Verlauf des Marsches kam es zu mehreren Störversuchen durch vermummte Personen. Die Wiener Polizei musste drei Sitzblockaden auflösen. 

48 Festnahmen
„In einem Bereich wurden zudem kurzzeitig Eier und mit Fäkalien befüllte Säckchen auf Kundgebungsteilnehmer und Einsatzkräfte geworfen“, berichtete die Polizei. 48 Personen wurden vorläufig festgenommen, sechs Personen angezeigt.

„Dank der im Vorfeld festgelegten Maßnahmen und des besonnenen Einschreitens der Polizeikräfte konnte ein direktes Aufeinandertreffen entgegengesetzt gesinnter Versammlungsteilnehmer verhindert werden. Die öffentliche Ordnung und Sicherheit wurden durchgehend gewährleistet“, betonte die Exekutive. 

Babler: „Hass, Hetze, Menschenverachtung“
Kritik an der Demonstration der Identitären äußerte SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler. „Hass, Hetze, Menschenverachtung, Rassismus und Antisemitismus haben auf Österreichs Straßen nichts zu suchen“, schrieb Babler auf Facebook und kritisierte auch die Verbindungen der Identitären zur „Neonazi-Szene“ und der FPÖ.

Wer steckt hinter dem Aufmarsch?
Die Identitäre Bewegung Österreich (IBÖ) gilt als rechtsextrem und wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Ihre Forderung nach „Remigration“ wird von Experten als klar rassistisch eingestuft. 

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