Bilanz der TSD 2023

Flucht aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan

Tirol
09.02.2024 13:00

Die Bilanz 2023 der Tiroler Soziale Dienste GmbH enthält spannende Details. Zum Beispiel zu den Herkunftsländern Geflüchteter und finanzieller Hilfe. Laut LHStv. Georg Dornauer sei die Migrationslage derzeit „auf allen Routen anhaltend niedrig“.

Am Mittwoch gaben – wie berichtet – LH-Stv. Georg Dornauer (SPÖ), Carolin Porcham, Geschäftsführerin der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD), und Johann Stolz (Abteilung Soziales) am Rande des Tiroler Landtages einen Status quo über die Flüchtlingsgesellschaft. Das aktuelle Zahlen- und Datenmaterial gibt noch viele weitere interessante Details preis – siehe dazu auch die Grafik weiter unten, die die Zahlen für 2023 darstellt.

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Im Vorjahr mussten wir das intensive Jahr 2022 - Stichwort Ukraine-Krieg - etwas verdauen. Es gab Prozesse, die während der Krise nicht geklappt haben.

Carolin Porcham, Geschäftsführerin Tiroler Soziale Dienste

Top 3-Länder: Ukraine, Syrien und Afghanistan
5091 Klienten sind derzeit in der Grundversorgung in Tirol – 2652 Ukraine-Vertriebene und 2439 Asylwerber. Davon sind 66% organisiert und 28% privat untergebracht (6% Sonderbetreuung). Die Top 5-Herkunftsländer waren 2023: Ukraine, Syrien, Afghanistan, Somalia und die Türkei. Das Land erfüllt die Quote aktuell zu 79,40%.

Die Migrationslage sei laut LH-Stv. Dornauer aktuell „auf allen Routen anhaltend niedrig“. Die Westbalkanroute sei seit Anfang November 2023 „fast völlig zum Erliegen gekommen“. Bundesweit seien die Feststellungen von Fremden, die rechtswidrig eingereist oder aufhältig sind, um rund 41% zurückgegangen.

ELEG-Karten nur teilweise im Einsatz
„In Tirol überweisen wir das Verpflegungsgeld, Taschengeld und Bekleidungsgeld auf ELEG-Konten (Anm.: ELEG = elektronische Geldbörse bei der Hausbank Hypo). Es handelt sich um ein Treuhandkonto, wir können somit jede Behebung notfalls stoppen“, sagt Porcham. Diese Konten haben sich „besonders bewährt“, da die unbare Auszahlung schneller und sicherer sei, und sie seien geprüft und personifiziert. „Klienten erhalten die ELEG-Karte innerhalb eines Monats nach Ankunft in Tirol. Das Geld wird immer in der ersten Woche des Monats auf das Konto überwiesen“, so Porcham.

Bei ukrainischen Vertriebenen seien hingegen keine ELEG-Karten im Einsatz. „Sie müssen lediglich ein österreichisches Bankkonto nachweisen, auf dieses wir dann nach monatlicher Anwesenheitskontrolle überweisen“, verdeutlicht die Geschäftsführerin.

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In diesem Jahr wollen wir auf jeden Fall Prozesse festigen.

Carolin Porcham, Geschäftsführerin Tiroler Soziale Dienste

245 Euro Verpflegungsgeld gibt es für Erwachsene
Wie sieht die finanzielle Unterstützung in konkreten Zahlen aus? In organisierten Unterkünften erhalten Erwachsene 245 Euro Verpflegungsgeld und 40 Euro Taschengeld; Kinder erhalten 145 Euro Verpflegungsgeld und 40 Euro Taschengeld; unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UmF) hingegen 260 Euro Verpflegungsgeld und 40 Euro Taschengeld.

In Privatunterkünften gibt es für Erwachsene hingegen 260 Euro Verpflegungsgeld, für Kinder 145 Euro und für UmF 260 Euro. Hinzu kommen hier Mietzuschüsse: 165 Euro für Einzelpersonen und 330 € für Familien.

„Psychische Belastungen für Mitarbeiter sind enorm“
„In diesem Jahr wollen wir auf jeden Fall Prozesse festigen“, verrät Porcham, „und es wird unter anderem eine eigene Arbeitsmedizinerin geben, denn die psychischen Belastungen für unsere Mitarbeiter sind enorm.“ Stolz fügt hinzu: „In den Großunterkünften konnten wir bereits ein medizinisches Betreuungsangebot schaffen, weil sich viele Klienten schwer tun, bei Ärzten Platz zu finden.“

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