Können Sie sich erinnern? 240 Millionen Euro gewann ein Österreicher im vergangenen Dezember im Eurolotto - der höchste Gewinn, den jemals ein Österreicher erzielt hat. Wo er oder sie wohnt, wie alt er oder sie ist, welchen Beruf er oder sie hat - wir haben es nicht erfahren, die Lottogesellschaft behandelt ihre Millionäre streng vertraulich. Gestern aber wurde ein anderer Gewinner geoutet, der den Lotto-Sieger aus dem Dezember noch bei weitem übertrifft: Dieser darf sich gleich über die schier unvorstellbare Summe von 9,1 Milliarden Euro freuen. So wie der Euromillionen-Sieger nicht damit gerechnet haben wird, dass ihm jemals 240 Millionen in den Schoß fallen würden, so hat auch der aktuelle Milliardengewinner offensichtlich nicht mit dieser Summe gerechnet. Was den 240-Millionen-Gewinner und den 9,1-Milliarden-Gewinner unterscheidet? Unter anderem, dass wir die Identität des Letzteren kennen!
Die Umständ´! Der Gewinner der Milliardensumme ist 51 Jahre alt, verheiratet, lebt in Vorarlberg und Wien. Wir wissen sogar, dass er gerade keinen Führerschein hat, weil er beim Viel-zu-schnell-Fahren ertappt wurde. Sogar Beruf und Name sind bekannt: Es dreht sich um Finanzminister Magnus Brunner! Und als solcher, allerdings nur als solcher, darf er sich über die Milliarden freuen - sie gehören nicht ihm, sondern der Staatskasse und somit uns allen. Wie es zum Gewinn kam? Nicht gerade durch eine politische Leistung. Vielmehr, wie man landläufig und umgangssprachlich sagen kann: Die Umständ´ waren´s! Einerseits der Umstand, dass die Steuererträge inflationsbedingt wesentlich heftiger sprudelten als angenommen. So nahm der Bund im Vorjahr um 3,1 Milliarden Euro mehr ein als budgetiert. Und gleichzeitig gab er um sechs Milliarden weniger aus als angesetzt - unter anderem, weil Förderungen in Milliardenhöhe nicht abgeholt wurden und die Zinsen niedriger ausfielen. So reduzierte sich das Defizit von erwarteten 17 Milliarden auf immer noch fette acht Milliarden. Jaja, die Umständ´!
Kommen Sie gut durch den Samstag!
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