Tag der Bildung

„Wir sind nicht einfach nur die Basteltanten“

Der Kindergarten ist ein Ort der Bildung und dient nicht nur der Verwahrung.

(Bild: Kerschbaummayr Werner)

„Ist das schon Bildung?“ “Ihr spielt doch nur mit ihnen!“ Mit solchen und ähnlichen Vorurteilen müssen sich ausgebildete Kindergartenpädagoginnen und Pädagogen regelmäßig auseinandersetzen. Bildungsreferentin Christine Haberlander wies bei einem Medientermin in Linz auf die Wichtigkeit der frühen Bildung hin.

Im kindlichen Alter zwischen einem und sechs Jahren ist das menschliche Hirn am besten lernfähig. „Frühe Bildung ist unheimlich wichtig“, erklärt Doris Mayer, Direktorin der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) der Kreuzschwestern Linz: „Daher sind auch gut ausgebildete Pädagogen von essenzieller Bedeutung!“

Nachträgliche Kindergarten-Spezialisierung
Am gestrigen Tag der Bildung lud LH-Vize Christine Haberlander zu einer Tour durch ebendiese Linzer Ausbildungsstätte für Kindergarten-Pädagogik. Seit heuer können sich hier auch Absolventen der Fachschule für pädagogische Assistenzberufe nachträglich auf die Elementarpädagogik spezialisieren und in sechs Semestern einen der BAfEP gleichwertigen Abschluss machen.

Wenig ernst genommen
Die Schülerinnen selbst wünschen sich, mehr ernst genommen zu werden. „Oft heißt es immer noch: ,Ist das überhaupt schon Bildung, ihr spielt oder bastelt doch nur mit den Kindern‘ – aber Elementarpädagogik ist so viel mehr als das!“, so die Schulsprecherin der BAfEP, Theresa Himmelfreundpointner. „Kinder streben in diesem Alter nach Wissen, und sie freuen sich immer enorm, wenn wir zu ihnen in die Gruppe kommen.“

Arbeit unterschätzt
Ihre Stellvertreterin Julia Unter ergänzt: „Wenn besser verstanden wird, wie wichtig die Werkzeuge, die Kinder in diesem Alter lernen, für ihr weiteres Leben sind, wird auch die Wertschätzung gegenüber diesem Beruf steigen. Wenn man sich gerne mit Kindern beschäftigt, ist diese Arbeit wunderschön!“

Kritik von der SPÖ
Weitere Schritte zum erklärten Ziel „Kinderland Nummer 1“ sind eine Gehaltserhöhung, mehr bezahlte Vorbereitungs- und Leitungszeit sowie die Verkleinerung von Kindergartengruppen. Die SPÖ kritisiert, dass die Regierung zwar Gesetze zum Ausbau von Kinderbildung beschließt, aber den Gemeinden die dafür notwendigen finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stellt, und fordert „echte Maßnahmen statt PR-Tricks.“