24.05.2012 16:20 |

SpongeBob-Pilz & Co.

Forscher-Team kürt die "Top Ten der neuen Arten"

Jahr für Jahr sterben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten aus, während gleichzeitig immer wieder neue entdeckt werden. Forscher vom International Institut for Species Exploration (kurz: IISE) an der Arizona State University in Tempe küren seit fünf Jahren die spektakulärsten Neuentdeckungen. Dazu zählen heuer unter anderem ein niesender Affe und ein "SpongeBob Schwammkopf"-Pilz (re. unten).
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Bei ihrer Auswahl für die Hitliste der Entdeckungen orientierte sich das international besetzte IISE-Team an mehreren Kriterien. "Spezies, die unsere Aufmerksamkeit erregten, weil sie besonders ungewöhnlich waren oder bizarre Merkmale hatten", habe die Gruppe ausgesucht, erklärte das Jurymitglied Mary Liz Jameson von der Wichita State University. Außerdem wollen die Forscher mit dem Ranking auf die bedrohte Biodiversität aufmerksam machen.

Das sind die Top Ten 2011:
Der StumpfnasenaffeRhinopithecus strykeri aus Burma schaffte es etwa auf die Liste, weil er angeblich bei Regen niesen muss, da ihm Wasser in die nach oben zeigenden Nasenöffnungen läuft (siehe Infobox). Er lebt in Gebirgswäldern und ist akut vom Aussterben bedroht.

Die QualleTamoya ohboya (Bildmitte links) besticht laut Angaben der Forscher durch ihre hübschen Nesselfäden. Ihren Artnamen verdankt sie den schmerzerfüllten Rufen von Menschen ("Oh boy!"), die mit den gelb-orangen Fäden des Tieres in Berührung kamen.

Auf den TeufelswurmHalicephalobus mephisto stießen Wissenschaftler in einer südafrikanischen Goldmine - 1.300 Meter unter der Erdoberfläche. Der einen halben Meter lange Fadenwurm ist nach Forscherangaben der am tiefsten lebende mehrzellige Erdbewohner. Seine Bezeichnung erhielt er in Anlehnung an die griechische Bedeutung des Namens Mephistopheles: "Der das Licht nicht liebt".

Von allen 25.000 bisher bekannten Orchideenarten ist die Bulbophyllum nocturnum die einzige, die ausschließlich nachts blüht und deshalb Aufnahme in das Ranking fand. Sie öffnet ihre Blüten um etwa 22 Uhr und schließt sich am nächsten Morgen.

Wegen der außergewöhnlichen Art ihrer Eiablage landete die winzige Wespe Kollasmosoma sentum (links oben) in den Top Ten. Sie pirscht sich vorsichtig an ahnungslose Ameisen heran, düst dann wie ein Kampfbomber auf ihre Opfer zu und legt blitzschnell ein Ei in ihnen ab (Video auf YouTube). Die tödliche Attacke dauert im Schnitt nur 0,052 Sekunden und verwandelt die Ameise in einen Wirt für die Larve der Wespe.

Der SpongeBob-Schwammkopf-Pilz (Spongiforma squarepantsii) bekam seinen Namen, weil er wie ein Schwamm aussieht und sein Körper wirklich wie ein Schwamm zusammengedrückt werden kann und danach wieder die alte Form annimmt. Die Forscher fanden zudem noch andere Ähnlichkeiten zwischen dem Comic-Helden und dem Pilz: Die Pflanze riecht nach Früchten und SpongeBob lebt in einer Ananas. Und selbst die mikroskopisch kleinen Sporen des Pilzes sehen wie ein Schwamm aus.

Daneben ehrten die Forscher noch eine gelbe Mohnblume (links unten) namens Meconopsis autumnalis, die im Herbst in über 4.000 Meter Höhe in der Himalaya-Region in Nepal wächst.

Ebenfalls in die Top Ten schaffte es ein bis zu 16 Zentimeter langer Tausendfüßler namens Crurifarcimen vagans, der in seinem Aussehen einer Wurst ähnelt.

Das etwa 520 Millionen Jahre alte Fossil namens Diania cactiformis schließlich ist bisher vor allem unter dem Namen "Wandelnder Kaktus" (zweites Bild von links oben) bekannt. Das Geschöpf war sechs Zentimeter lang und hatte Dutzende Beine, die an Blätter erinnern. Die Versteinerung wurde im Südwesten Chinas gefunden.

Aus hohen, regenreichen Bergen Brasiliens würdigte das IISE-Team die blaue Tarantel Pterinopelma sazimai (rechts oben), die laut Angaben von Experten nur in dieser Region vorkommt.

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