Tückischer E-Herd

Tiroler Jungkoch bei WM in Südkorea auf Platz vier

Österreich
18.05.2012 08:41
Er ist auf dem Weg in den Koch-Olymp – doch bei der Weltmeisterschaft in Südkorea musste der 22-jährige Benjamin Koidl aus Bruck am Ziller in Tirol, der in Dubai in einem der luxuriösesten Hotel-Resorts der Welt arbeitet, eine kleine Enttäuschung hinnehmen. Schuld war ein launischer E-Herd.

Benjamin Koidl hätte es einfach haben können: In Tiroler Top-Restaurants wie dem "Schindlhaus" in Söll oder in "Sigwarts' Tiroler Weinstuben" in Brixlegg hatte er einen tollen Arbeitsplatz quasi vor der Haustür. "Doch Benjamin wollte die Welt sehen, er ist ein Beißer", weiß Vater Georg. Also führte der Weg vom Zillertal ins exotische Dubai.

Trotz Haube in Dubai ganz klein begonnen
Zunächst musste sich Koidl trotz Haubenerfahrung mit 523 Euro Grundgehalt zufriedengeben, und Arbeitstage von nicht selten 16 Stunden meistern – doch dafür durfte der "Zillertaler Bua" unschätzbare Erfahrungen im weltbekannten Fünf-Sterne-Plus-Luxusresort "Madinat-Jumeirah" sammeln.

Nach Vorausscheidungen vertrat Benjamin nun Afrika und den Mittleren Osten (weil er dort arbeitet) bei der Jungköche-WM in Südkorea. Die Daumen für seinen Landsmann drückte dort unter anderem Küchen-Legende Johann Lafer.

Tückischer E-Herd
Vom Ergebnis der WM hat Benjamin schon via Telefon daheim berichtet. Vater Georg: "Er wurde Vierter von sieben Teilnehmern. Leider ist ihm ein technischer Zwischenfall zum Verhängnis geworden, denn der E-Herd hatte derartige Stromschwankungen, dass der Fisch und das Rind nicht exakt auf dem Punkt waren. Das hat er beim Training schon Hunderte Male geschafft." Der Wertungsrichter (in der Jury sitzen 60 bis 70 Köche) verriet dem 22-Jährigen nachher: Ohne diesen Defekt hätte es zumindest für Silber gereicht.

Wie streng die Regeln bei der WM sind, zeigen auch Kleinigkeiten: Kartoffeln müssen beispielsweise exakt in 4 mal 4 Millimeter große Würfel geschnitten werden. "Das wird mit dem Maßband nachgemessen", weiß Vater Georg.

Luxushotel in Shanghai will Benjamin haben
Benjamin will einen erneuten Anlauf zur Jungköche-WM nehmen. Zunächst geht es dieses Wochenende aber nach China zum nächsten Bewerb. Apropos China: Ein Luxushotel aus Shanghai will ihn unbedingt haben und hat ihm ein Angebot unterbreitet, er bleibt aber in Dubai. Zwischendurch, ab Ende Juli, darf der 22-Jährige aber wieder die Zillertaler Küche von Mama Gerti genießen – ein mehrwöchiger Heimaturlaub winkt.

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