Lager ist voll

Dramatischer Hilferuf: Tränen-Video von Gründerin

Oberösterreich
13.01.2024 08:00

Volles Lager, offene Rechnungen: Lisa-Maria Reisinger verrät auf Social Media, dass ihre Firma femitale vor dem Abgrund steht. „Ich bin noch nicht bereit zu gehen“, sagt die Oberösterreicherin unter Tränen und bittet ihre Kunden um Hilfe, damit sie die Rechnungen wieder bezahlen kann.

Sie brach mit dem Tabu, über Regelbeschwerden zu sprechen, entwickelte Produkte, die Frauen mit Endometriose helfen sollen, ihrer Schmerzen Herr zu werden - jetzt aber braucht Lisa-Maria Reisinger selbst Unterstützung.

In einem Video, das die Unternehmerin auf Instagram teilte, offenbart die Engelhartszellerin, dass die von ihr gegründete Firma femitale kurz vor der Insolvenz steht. „Wir können aktuell unsere Rechnungen nicht bezahlen“, sagt Reisinger, während ihr die Tränen über die Wangen kullern.

Das Jahr 2023 war „bereits holprig“, erzählt sie, „dann hatten wir leider einen viel, viel schlechteren Weihnachtsumsatz“. Die Folge: Das Lager ist voll, darin das Kapital gebunden, die Liquidität am Ende. „Ich bin wirklich noch nicht bereit zu gehen und will femitale nicht verlieren“, so die 32-Jährige, die das Taschentuch stets griffbereit hat, sich damit immer wieder Spuren des verwischten Make-Ups von den Wangen tupft.

„Kauft unser Lager leer“
Dann wendet sie sich an die Zuschauer: „Wenn ich eines gelernt habe, ist es, um Hilfe fragen zu dürfen. Kauft unser Lager leer. Bestellt, wenn ihr schon immer mal bestellen wolltet. Kauft ein Geschenk bei uns ein.“ Ob das hilft, das Ruder noch herumzureißen?

Lesen Sie auch den Kommentar von „Krone“-Redakteurin Barbara Kneidinger zum Thema:

Eine mutige „Heulsuse“
Die Verzweiflung ist Lisa-Maria Reisinger im Video anzusehen: Wie ein Häufchen Elend sitzt sie da, hält sich an einem Häferl fest, spricht mit matter Stimme, während ihr die Tränen über das Gesicht laufen.

Typisch Frau, werden sich jetzt manche denken und sie als „Heulsuse“ abstempeln. Die hat doch in der Businesswelt eh nichts verloren, wenn sie so nah am Wasser gebaut ist, wird hinter vorgehaltener Hand getuschelt werden. Weil Emotionen in der nach wie vor von Männern dominierten Managerwelt tabu sind. Zumindest nach außen hin gilt da ja immer: Wir haben jedes Thema im Griff, es gibt kein Problem, alles ist super. Bloß keine Schwäche zeigen!

Genau deshalb finde ich dieses Video so bemerkenswert. Denn in einer Welt, in der die meisten nur noch darauf bedacht sind, mit einer strahlenden, dank Filtern aufpolierten Welt möglichst viele Likes abzuräumen und damit die Fassade zu wahren und kratzerfrei zu halten, kehrt sie ihr Innerstes nach außen. Sicher ist ihr ein Hang zur Dramatik nicht abzusprechen, aber warum auch nicht?

Warum dürfen Unternehmer nicht sagen, wie verzweifelt sie sind, wenn das, was sie sich aufgebaut haben, vor dem Ende steht? Unglaublich mutig ist das, sich nicht zu verstecken oder auf Tauchstation zu gehen, sondern die Dinge beim Namen zu nennen, um noch einmal alle Hebel in Bewegung zu setzen. Und selbst wenn’s schief geht: Probiert hat Lisa-Maria Reisinger alles.

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