Rezession
Moody’s: Rating von Italiens Banken stürzt in den Keller
Moody's begründete die Entscheidung mit der schlechten Wirtschaftslage Italiens und mit der steigenden Verschuldung des Landes. Italien sei wieder in der Rezession, der Sparkurs der Regierung von Mario Monti belaste die Konjunktur. Die durch problematische Kredite und zurückgehende Gewinne belasteten Banken seien "verletzlich". Für den Fall einer länger andauernden Rezession oder einer weiteren Herabstufung der Kreditwürdigkeit Italiens kündigte Moody's an, auch die Banken erneut herabzustufen.
Während die Großbanken UniCredit und Intesa Sanpaolo eine Bonitätsstufe einbüßten, ging es für mehrere kleinere Geldhäuser um bis zu vier Stufen nach unten. Die Bonität der Nummer drei unter den italienischen Banken, der Banca Monte dei Paschi di Siena (BMDP), wurde um zwei Stufen auf "Baa3" gesenkt, ebenso die der Banco Popolare. "Baa3" ist die letzte Stufe vor Ramschniveau. Die Nummer fünf, die Unione di Banche Italiane, fiel um zwei Stufen auf "Baa2".
Mehrere Banken auf Ramschniveau
Zehn weitere Geldhäuser mussten den Absturz ins Ramschniveau verkraften, zwei bereits dort eingestufte Banken sackten noch weiter ab. Für die Banco Popolare di Cividale und die Banco Popolare di Spoleto ging es um vier Stufen von "Baa1" auf "Ba2" nach unten. Die Ratings italienischer Banken gehörten nun "zu den niedrigsten" unter den führenden europäischen Ländern, teilte Moody's mit.
Die Ratingagentur hatte bereits Mitte Februar angekündigt, wegen der Euro-Schuldenkrise die Kreditwürdigkeit von 114 europäischen Banken auf den Prüfstand zu stellen. Für Banken ist die Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Staaten ein Problem, weil viele Institute Geld in Staatsanleihen anlegt haben. Zweifel an der Kreditwürdigkeit von Ländern stellen den Wert dieser Staatsanleihen infrage. Italiens Bonität wird gegenwärtig mit "A2" bewertet.
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