Verhandlung vertagt

Auf der Flucht gestoppt: Prozess um Autoknacker

Johann H. ertappte die Täter, als sie den Pkw seiner Tochter ins Visier genommen hatten.(Bild: Christian Schulter)

Um 15.30 Uhr wurde ein Pkw geknackt, um 16.25 Uhr konnten die Täter verhaftet werden – und 14 Wochen später saßen zwei Beschuldigte schon auf der Anklagebank im Burgenland.

In Rekordzeit hatte, wie berichtet, die Polizei am 5. Februar zwei mutmaßliche Kfz-Diebe nach ihrer Flucht auf der A6 kurz vor der Grenze in Kittsee gestellt. Zuvor waren die Männer aus Georgien einem Burgenländer aufgefallen, als sie offensichtlich den Pkw seiner Tochter – abgestellt vor der Filiale einer Einkaufskette in der Johann-Pack-Straße in Eisenstadt-Süd – stehlen wollten.

„Ich dachte, ich träume, als ein Fremder hinter dem Steuer unseres Familienautos saß“, erinnert sich der Vater der Besitzerin, Johann H. aus Rust, mit Entsetzen.

Die Angeklagten aus Georgien wurden am Dienstag von der Justizwache in Eisenstadt zum Verhandlungssaal gebracht.(Bild: Reinhard Judt)

Handy-Fotos als Beweis
Der ertappte Täter war aus dem Pkw gesprungen und zum Auto des Komplizen gelaufen. Die Courage hatte eine Zeugin bewiesen. Julia T. zückte ihr Handy, machte Fotos von den Verdächtigen und dem Täterfahrzeug mit slowakischen Kennzeichen.

Ermittlungen in weiteren Diebstahlfällen im Gang
Dank des beherzten Eingreifens klickten nicht einmal eine Stunde später bereits die Handschellen für die zwei georgischen Kriminellen, 43 und 35 Jahre alt. Den Angeklagten wird das Verbrechen des gewerbsmäßigen schweren Diebstahls vorgeworfen.

Bei ihren Coups in Eisenstadt und Wien sollen die Serientäter gezielt vorgegangen sein und mithilfe eines Störsenders, eines „Jammers“, die Türsperre bei den Autos ihrer Opfer geknackt haben. Laut Staatsanwaltschaft dürften sie es auf die Wertgegenstände in den Pkw abgesehen haben. Weitere Beweise wie ein Video sollen dem Gericht in Eisenstadt noch vorgelegt werden. Die Verhandlung wurde vertagt.