Die Empörung unter Rotkreuz-Mitarbeitern in Kärnten ist groß! Einer Patientin wurde im Rettungswagen unbefugt ein Venenweg gelegt. Die zwei handelnden Sanitäter filmten ihren illegalen Versuch auch noch – und wurden jetzt suspendiert. Die „Krone“ kennt die Details.
Seit Jahresbeginn sorgt ein Video für Fassungslosigkeit unter Kärntner Rotkreuz-Mitarbeitern. Die Aufnahme zeigt einen Rettungssanitäter, der in einem Krankenwagen an einer Patientin gerade einen Venenweg legt und von seinem Kollegen Anweisungen erhält. „Der junge Mann war dazu jedoch nicht befugt, ihm fehlt die entsprechende Ausbildung“, ist man bei der Organisation empört.
Gefilmt wurde das strafrechtliche Vergehen von seinem Kollegen, der als Notfallsanitäter mit der Ausbildung Notfallkompetenz Venenweg (NKV) den Weg legen hätte dürfen.
Nach Suspendierung wieder im Dienst
Das Video, das auch der „Krone“ zugespielt wurde, machte schnell die Runden und erreichte auch die Vorgesetzten. „Die beiden wurden nach Bekanntwerden des Vorfalls für mehr als zwei Monate suspendiert“, sagt Rotkreuz-Sprecherin Melanie Reiter: „Beide sind freiwillig im Rettungsdienst tätig, haben den Vorfall offen eingeräumt und ihr Fehlverhalten eingestanden. Zu betonen ist aber, dass dabei kein Patient zu Schaden gekommen ist.“
Ich wollte mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, weshalb ich die Chance ergriffen habe, es tut mir leid!
Beschuldigter Rotkreuz-Mitarbeiter
Nun sind die beiden „Täter“ wieder bei der Bezirksstelle Villach im Dienst. „Nach interner Bewertung und unter Berücksichtigung der arbeits- und dienstrechtlichen Rahmenbedingungen wurden klare Konsequenzen gesetzt. Die Entscheidung, die beiden – unter klar definierten Auflagen – wieder in den aktiven Dienst aufzunehmen, wurde nach reiflicher Abwägung und unter Einbindung der zuständigen Führungskräfte getroffen“, so Reiter.
„Es geht um Menschenleben!“
Doch für die anderen Kameraden ist diese Vorgehensweise nicht nachvollziehbar: „Es geht um Menschenleben, es gibt Vorschriften, an die man sich zu halten hat, nicht umsonst gibt es verschiedene Ausbildungsgrade, die Beschuldigten gehören nicht in den Dienst“, kritisiert ein Teil der Kollegen.
Reiter: „Als Organisation mit starkem Ausbildungsauftrag und klaren ethischen Leitlinien ist es unser Ziel, aus Vorfällen zu lernen und einen verantwortungsvollen und fairen Umgang mit Fehlern zu ermöglichen.“
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