Aktuelle Umfrage

“Meinungsfreiheit verteidigen” ist das erste Gebot

Österreich
11.05.2012 14:03
"Du sollst die Meinungsfreiheit verteidigen" - so heißt laut einer aktuellen Umfrage das erste Gebot der Österreicher. Eigenverantwortung zeigen, seine Meinung sagen, sich nicht auf Kosten der Allgemeinheit bereichern und an Wahlen teilnehmen sind ebenfalls weithin als wichtige Tugenden anerkannt. Hingegen: Engagement für eine europäische Gesinnung Österreichs oder die Verteidigung des christlichen Glaubens sind nur für wenige staatsbürgerliche Pflicht.

Für die am Freitag veröffentlichte Umfrage hat das Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS von 22. März bis 6. April 1.084 Personen, die statistisch repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren sind, in persönlichen Interviews befragt. Ihnen wurden Aussagen vorgelegt, wie sich ein guter Staatsbürger verhalten soll.

Meinungsfreiheit und Eigenverantwortung
57 Prozent schlossen sich dabei der Ansicht an, man müsse die Meinungsfreiheit verteidigen. 56 Prozent plädierten für möglichst viel Eigenverantwortung, 54 Prozent dafür, seinen Standpunkt mutig zu vertreten. 53 Prozent finden, ein guter Österreicher darf sich nicht auf Kosten der Allgemeinheit bereichern, 52 Prozent erachten die regelmäßige Teilnahme an Wahlen und Volksentscheiden als staatsbürgerliche Tugend.

Genau die Hälfte der Befragten verlieh ihrem Gerechtigkeitssinn mit der Aussage "Du sollst für Schwache und Hilfsbedürftige eintreten, aber keine Schmarotzer dulden" Ausdruck. Auch der Einsatz für Recht und Ordnung (48 Prozent) und die Liebe zum Vaterland (45 Prozent) haben es ins Mittelfeld geschafft.

Gehorsam gegenüber Älteren und Vorgesetzten erwarten nur 26 Prozent von einem guten Staatsbürger, gleich viele setzen Aufgeschlossenheit für fremde Kulturen voraus. "Du sollst möglichst viel für eine europäische Gesinnung in Österreich tun" gehört nur für 18 Prozent zum Österreicher-Sein. Schlechter schnitt nur noch das Engagement dafür ab, dass Zuwanderer die gleichen Rechte wie Österreicher erhalten (elf Prozent).

"Pflichtbewusste Bürger" als stärkste Gruppe
Die Meinungsforscher leiteten aus den Antworten drei klassische Typen ab: Die größte Gruppe stellen demnach mit etwa 32 Prozent an der Gesamtbevölkerung die "Pflichtbewussten Bürger". Sie sind bereit, Eigenverantwortung zu übernehmen und sich ehrenamtlich zu engagieren, gehen regelmäßig zur Wahl und bereichern sich nicht auf Kosten der Allgemeinheit. Kritik an der Politik sollte ihrer Ansicht nach nicht nur als Protest, sondern konstruktiv erfolgen. "Pflichtbewusste Bürger" gehören meist der älteren Generation an und haben eine gute Bildung.

Die "Heimatverbundenen Traditionalisten" (21 Prozent) sind ebenfalls eher älter. Sie wollen Sprache und Kultur bewahren sowie den christlichen Glauben verteidigen. Sie stehen für Recht und Ordnung, Vaterlandsliebe und Gehorsam gegenüber Älteren und Vorgesetzten.

Die "Multikulturellen Gleichheitsphilosophen" wiederum vertreten Werte wie Aufgeschlossenheit gegenüber fremden Kulturen, Europäische Gesinnung, Rechte für Zuwanderer, Gleichheit und Mitbestimmung. Sie sind eine eher kleine Gruppe (sieben Prozent), hoch gebildet und überdurchschnittlich oft männlich.

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