Die russische Armee soll am 30. Dezember mindestens eine Rakete aus Nordkorea auf die Ukraine abgefeuert haben. Diese sei auf einem offenen Feld eingeschlagen, teilte das Weiße Haus mit. Am Dienstag seien dann weitere ballistische Raketen aus Nordkorea abgefeuert worden.
Dies sei eine „bedeutende und besorgniserregende Eskalation“ im Konflikt, sagte John Kirby, US-Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats. Nordkoreas Regierung soll die ballistischen Raketen und Raketenwerfer kürzlich an den Kreml geliefert haben. Sie hätten eine Reichweite von etwa 900 Kilometern. Es gebe auch Hinweise zu weiteren Gesprächen über die Lieferung von Raketen.
„Werden aus Starts lernen“
„Wir sind noch dabei, die Auswirkungen dieser zusätzlichen Raketen zu bewerten. Wir gehen davon aus, dass Russland und Nordkorea aus diesen Starts lernen werden und dass Russland weitere nordkoreanische Raketen einsetzen wird, um die zivile Infrastruktur der Ukraine anzugreifen und unschuldige ukrainische Zivilisten zu töten“, sagte Kirby am Donnerstag.
Bereits im Oktober hat die US-Regierung Fotos veröffentlicht, die den Transport hunderter Container von Nordkorea nach Russland per Schiff zeigen soll. Damals hieß es, dass Waffen und Munition für den Krieg in der Ukraine geliefert würden (siehe Video oben). Sowohl das Weiße Haus als auch die Regierungen anderer Staaten äußern seit längerem Bedenken über die wachsende Militärkooperation zwischen dem Kreml und Pjöngjang.
Kim besuchte Putin im September
Im September trafen sich der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un im Osten Russlands. Dabei war auch schon spekuliert worden, dass es um Vereinbarungen über Waffenlieferungen gehen könnte. Die US-Regierung geht davon aus, dass Kim Jong-un im Gegensatz für seine Unterstützung militärische Ausrüstung von Russland beziehen will, darunter Kampfflugzeuge und gepanzerte Fahrzeuge. Dies könnte sich auf die Sicherheit der koreanischen Halbinsel und der indopazifischen Region auswirken.
Militäranalystinnen und -analysten kommen bisher zu dem Schluss, dass Waffen aus Nordkorea die Kämpfe wohl nur verlängern, nicht aber entscheiden könnten. So wird etwa vermutet, dass die Waffen aus Nordkorea wenig präzise seien, weil etwa die Qualitätskontrolle mangelhaft oder die Lagerungsbedingungen zu schlicht seien.
Grundsätzlich sind sowohl das russische als auch das ukrainische Heer für Nachschub an Waffen auf Partner angewiesen. Russland setzt dabei nicht nur auf Nordkorea, sondern auch auf den Iran. Die iranische Regierung hat laut US-Informationen bisher noch keine ballistischen Raketen geliefert, Verhandlungen dazu gebe es jedoch bereits.
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