Höchste Warnstufe

Hochwasser halten Deutschland weiter in Atem

Ausland
30.12.2023 09:38

Die Lage in den Hochwassergebieten in Deutschland bleibt auch am Samstag kritisch. In Niedersachsen befanden sich einige Wasserstände der Weser noch über der höchsten Meldestufe, wie aus einem Lagebericht des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz hervorgeht. Für die Leine, Aller sowie Ober- und Mittelweser gebe es eine Warnung vor großem Hochwasser. Allerdings wurde am Samstag kein neuer Regen in den Hochwassergebieten des Bundeslandes erwartet.

Eine Sprecherin des Lagezentrums teilte mit, dass die Hochwassersituation in Niedersachsen insgesamt stagniere, es aber keine besonderen Vorkommnisse in der Nacht auf Samstag gegeben habe. Die Lagezentren der Polizei in Niedersachsen meldeten ebenfalls eine relativ ruhige Nacht.

Einige Sprecher, wie vom Lagezentrum Göttingen, sprachen von einer sich entspannenden Situation. Es sei trocken geblieben, daher gehe man davon aus, dass sich die Lage beruhige und Pegelstände sinken.

In der besonders vom Hochwasser betroffenen Stadt Meppen sind die Pegelstände minimal gesunken, wie es in einer Mitteilung der Stadt hieß. In der niedersächsischen Stadt, die an Ems und Hase liegt, mussten schon mehrfach Menschen aus Autos und Häusern gerettet werden. Zudem wurden unter anderem ein Campingplatz und ein Seniorenheim evakuiert.

Lage entspannte sich nur leicht
Im Serengeti-Park im niedersächsischen Hodenhagen hat sich die kritische Hochwasserlage leicht entspannt. Pumpen auf dem Gelände hätten es geschafft, große Wassermengen hinter den Deich Richtung Meiße zu drücken, sagte eine Sprecherin des Freizeitparks nördlich von Hannover.

Auch im Tierhaus der Antilopen und Giraffen sei das Wasser merklich gesunken und wieder aus dem Gebäude hinausgeflossen. Weite Teile des Geländes sind nach Parkangaben aber nach wie vor überflutet und teilweise gar nicht zu erreichen.

Menschen dürfen noch nicht in Häuser
In Lilienthal unmittelbar an der Landesgrenze zu Bremen können Hunderte Menschen weiterhin nicht in ihre Häuser. Die Evakuierungen dauerten an, sagte eine Gemeindesprecherin. Die Pegelstände hätten sich in der Nacht kaum verändert. Die Lage bleibe angespannt, sagte die Sprecherin. Die Bewohner dürfen bereits seit mehreren Tagen nicht in ihre Häuser.

In Sachsen-Anhalt stiegen die Wasserstände in einigen Flüssen durch Regenfälle wieder an. Die schauerartigen Niederschläge seien stärker ausgefallen als zunächst prognostiziert, teilte der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) mit. Weil die Böden bereits gesättigt seien, habe dies in einigen Bereichen zu ansteigenden Wasserständen geführt.

Unterdessen ging das Hochwasser der Elbe in Sachsen weiter zurück. Am Pegel Dresden wurde am Samstagmorgen ein Wasserstand von 5,30 Meter gemessen. Einen Tag zuvor waren es noch 5,92 Meter gewesen. Normal sind rund zwei Meter. Die Hydrologen rechnen mit weiter sinkenden Wasserständen.

„Hochwassertourismus“ behindert Rettungskräfte
Das Technische Hilfswerk (THW) stellte sich auf einen Einsatz in den Hochwasser-Gebieten bis in die erste Jänner-Woche hinein ein. „Es ist ganz klar, dass das über den Jahreswechsel andauern wird“, sagte THW-Präsidentin Sabine Lackner. „Was uns hoch besorgt, ist der Zustand der Deiche.“ Sie seien massiv aufgeweicht. Täglich seien etwa 1000 Einsatzkräfte in den betroffenen Gebieten unterwegs.

Die Stadt Celle appellierte an Menschen, Sperrungen ernst zu nehmen und nur in die Stadt zu reisen, wenn es unbedingt notwendig sei. „Durch wachsenden „Hochwassertourismus“ und Verkehr werden Rettungskräfte vielerorts am Durchkommen gehindert.“ Auch die Feuerwehr Verden berichtete von störenden Katastrophentouristen. Der Landkreis Osterholz befürchtet darüber hinaus, dass zu Silvester viele Schaulustige im Hochwassergebiet unterwegs sein werden.

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