Plan zur Mobilisierung

Ukraine will Wehrpflichtige aus Ausland „einladen“

Ukraine-Krieg
21.12.2023 07:36

Nach rund 22 Monaten Krieg braucht die angegriffene Ukraine neue Soldaten - die Armee wünscht sich bis zu 500.000 neue Kämpfer. Das Verteidigungsministerium plant, für diese Mobilisierung auch Männer ins Land zurückzuholen, die im Ausland wohnen. Wer nicht freiwillig komme, müsse mit Sanktionen rechnen.

Wie mehrere Medien berichteten, will das Verteidigungsministerium im kommenden Jahr Ukrainer im wehrfähigen Alter von 25 bis 60 Jahren, die im Ausland leben, auffordern, sich in den Rekrutierungszentren der Streitkräfte zu melden. Das kündigte der neue Verteidigungsminister Rustem Umjerow in einem Interview mit „Welt“. „Bild“ und „Politico“ an.

Sanktionen angedroht
Es handle sich um eine „Einladung“, so der Minister. Er betonte jedoch, dass es zu Sanktionen kommen könnte, wenn man dieser Aufforderung nicht nachkomme. „Wir besprechen noch, was passieren soll, wenn sie nicht freiwillig kommen“, erklärte er.

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow (Bild: AFP)

Umjerow betonte, dass Gerechtigkeit im Fokus stehe. Die Betroffenen sollen künftig vorher wissen, wie sie ausgebildet werden, wo und wie lange sie ihren Militärdienst verrichten müssen und welche Ausrüstung sie bekommen.

20.000 Wehrpflichtige bei Flucht in Ausland festgenommen
Bei der Generalmobilmachung zu Kriegsbeginn war ein Ausreiseverbot für ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren ausgesprochen worden. Zehntausende flüchteten dennoch ins Ausland. Der ukrainische Grenzschutz erklärte Anfang Oktober, dass mehr als 20.000 Wehrpflichtige festgenommen worden seien, als sie versucht hätten, das Land zu verlassen.

Mobilisierung laut Selenskyj teure und heikle Frage
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in seiner Rede zum Jahresende erklärt, dass sich seine Armee „450.000 bis 500.000“ neue Soldaten wünsche. Damit sollen auch derzeit im Dienst stehende Soldaten entlastet werden und Erholung und Heimaturlaub bekommen. Über die Mobilisierung sei allerdings noch nicht entschieden - diese sei nicht nur eine teure, sondern auch politisch heikle Frage.

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